Du suchst den beruflichen Einstieg, einen Praktikumsplatz, eine Werkstudenten- oder Traineestelle bzw. Kooperationspartner für deine Abschlussarbeit? Dann bist du beim BTU-Matching Day genau richtig! Über 100 regionale und überregionale Arbeitgeber verschiedenster Branchen präsentieren sich mit ihren Angeboten und stehen am Matching Day für 20-minütige virtuelle Kennenlerngespräche bereit.
Wie das geht und alle weiteren Infos findest du hier: https://www.b-tu.de/careercenter/fuer-studierende-alumni/matching-day
Im Rahmenprogramm werden u.a. Bewerbungsmappenchecks und Beratungen zur Berufsorientierung oder Jobsuche angeboten.
Einen spannenden Arbeitgeber der BOOMTOWN Cottbus stellen wir dir schon am morgigen Mittwoch vor. Du erfährst wie Robert Kerstan, Mitarbeiter bei der DEKRA Cottbus, für seinen Arbeitgeber hoch hinaus oder raus aufs Meer kommt. Die DEKRA Cottbus nimmt auch am BTU Matching-Day teil. Die Niederlassungsleitung Gunnar Winkler und Ulf Kühne steht Interessenten für Gespräche zur Verfügung.
Freut euch auf besondere Jobangebote mit nachhaltiger Ausrichtung in der Lausitz und werdet Teil einer zukunftsgerichteten Entwicklung. Die Lausitzer Zuzugsinitiativen präsentieren dir gemeinsam Jobangebote, mit denen in der Lausitz die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt werden.
➡ Boomtown Cottbus sucht: Projektassistent*in im Energie-Innovationszentrum (w/m/d)
➡ Comeback Elbe Elster sucht: Ingenieur für Lean Management, Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit (m/w/d)
➡ Heeme fehlste! (ASG Spremberg) sucht: Technische*r Projektmanager*in Wasserstoff (m/w/d)
➡ Guben tut gut sucht: Straßeninstandhaltungsmanagement (m/w/d)
➡ WBC Calau sucht: Gärtner/-in (m/w/d)
➡ Stadt Forst (Lausitz) sucht: Gärtner/in (m/w/d)
Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) ist eine bundeseigene, gemeinnützige Gesellschaft, die für die Bundesregierung Aufträge im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz ausführt. Seit ihrem Start in 2018 wächst die ZUG stetig. Mittlerweile sind mehr als 750 Mitarbeitende in Berlin, Bonn und Cottbus beschäftigt.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird das „PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff“ durch die ZUG aufgebaut und entwickelt. Es soll Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität mittels der Kopplung des Stromsektors mit Verkehrs- und Industriesektoren (PtX) unterstützen. Dabei fungiert das PtX Lab Lausitz als Wissensplattform, Impulsgeber und Ansprechpartner für Industrie, Politik und Wissenschaft. Weitere Informationen unter https://ptxlablausitz.de/.
Du willst dich beruflich für das Erreichen der Klimaziele in der BOOMTOWN engagieren? Das PtX Lab Lausitz will perspektivisch von derzeit 24 auf 60 Mitarbeitende anwachsen. Hier findest du die aktuellen Stellenangebote:
➡ Referent*in (w/m/d) Koordination PtX Lab Lausitz
➡ Referent*in (w/m/d) Cluster- und Netzwerkmanagement Schwerpunkt Energiewirtschaft/-politik
➡ Kaufmännisch-rechtliche Projektmanager*innen (w/m/d)
Weitere Informationen unter https://ptxlablausitz.de/.
36 von insgesamt 15.000 neuen Boomtown-Jobs warten auf dich! Ist vielleicht noch nicht das Passende dabei? Informiere dich über alle Boomtown-Jobs.
Namen: Irina Akhmetova & Lukas Horndasch
Geburtsjahr, -ort: 1988 | Nowosibirsk & 1995 | Stuttgart
Berufliches Zuhause: Referent*innen im PtX Lab Lausitz
Status: Rückkehrerin & Zuzügler
Deutschland hat sich gemeinsam mit den anderen EU-Mitgliedstaaten das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Cottbus ist auf dem Weg zu Europas Modellstadt für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Wachstum. Über vier Mrd. Euro werden hier im kommenden Jahrzehnt in die Zukunft investiert. Neue Energien sind dabei ein zentrales Themenfeld für Innovationen. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH hat daher im März 2021 in Cottbus das „PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff“ gegründet. Power-to-X (PtX) befasst sich mit der Umwandlung erneuerbarer Energie in Kraftstoffe für den Verkehrssektor und Rohstoffe für die (chemische) Industrie. Im PtX Lab Lausitz geht es vor allem um die Produktion von gasförmigen (Power-to-Gas, PtG) oder flüssigen (Power-to-Liquid, PtL) Kraftstoffen mithilfe regenerativer Energien und grünem Wasserstoff. Einsatzbereiche sind überall dort, wo nicht direkt klimafreundlicher Strom eingesetzt werden kann, also beispielsweise in der Luft- und Schifffahrt. Im Zentrum der Arbeit des PtX Lab Lausitz steht die Untersuchung von Möglichkeiten einer umweltverträglichen und nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von PtX-Produkten. Um dies praktisch zu erproben, ist außerdem der Bau einer PtL-Demonstrationsanlage in der Lausitz geplant. Zwei der aktuell 24 Mitarbeitenden verraten, warum sie Cottbus als Lebensmittelpunkt Berlin oder gar Tansania vorziehen und welche Ziele sie persönlich mit ihrer Arbeit an klimaneutralen Kraftstoffen verfolgen. Wir erfahren von Irina Akhmetova und Lukas Horndasch außerdem, welche Vorteile Mitarbeiterinnen des PtX Lab Lausitz genießen – denn die Organisation will weiter wachsen.
Sie beide sind seit dem Frühjahr 2023 im PtX Lab Lausitz tätig. Welche vorherigen Stationen haben Sie hierhergeführt?
Irina Akhmetova: Tatsächlich habe ich einige Jahre in Cottbus gelebt, meine Schulzeit hier verbracht und mein Abitur gemacht. Für das Chemiestudium mit anschließender Promotion ging ich dann nach Berlin. 13 Jahre später muss ich zugeben, dass mir Berlin zu anstrengend wurde. Mein Mann ist gebürtig aus Forst, auch ich kenne mich in Cottbus und der Region gut aus. So fiel die Entscheidung nicht schwer, zurückzukommen. Vor meinem Umzug arbeitete ich in Berlin an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. An meinem aktuellen Job hier in Cottbus freut mich besonders, den Strukturwandel aktiv zu begleiten.
Lukas Horndasch: Nach meinem Studium in München mit Masterabschluss in Chemie konnte ich mich im Rahmen eines Partnerprojektes deutscher und afrikanischer Organisationen für 1,5 Jahre in Tansania gegen den Klimawandel engagieren. Schon während der Studienzeit war ich in der Münchner Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv. Den Job hier in Cottbus zog ich der Promotion vor, weil ich lieber praktisch an den Klimazielen mitwirken wollte, statt die nächsten drei Jahre überwiegend im Labor zu verbringen. Uns bleiben nur noch 10 bis 15 Jahre um die Transformation zu gestalten! Überzeugt hat mich die Arbeit im Team und dass ich meine beiden Leidenschaften Chemie und Klimaschutz unter einen beruflichen Hut bekomme.
Wie haben Sie das Ankommen in Cottbus empfunden?
Lukas Horndasch: Das war leicht – angefangen vom komplett digitalen Bewerbungsverfahren und Onboarding, konnte ich mit nur einem kurzen Besuch vor Ort mein WG-Zimmer sichern. Die Mietpreise sind moderat. Naja, im Vergleich zu München definitiv. Schon in den ersten Wochen konnte ich leicht Kontakte über meine Interessen knüpfen, beispielsweise beim Kneipenquiz im Comicaze oder beim Bouldern. Daraus sind schon Freundschaften gewachsen.
Irina Akhmetova: Ich fand auch, dass die Wohnungssuche anders als in Berlin ein Traum ist. Von drei Wohnungsbesichtigungen kamen drei Zusagen, so dass ich auswählen konnte. Allerdings ist das Preisniveau auch schon angezogen, im Vergleich zu vor zehn Jahren. Ansonsten haben mich alte Mitschüler*innen und neue Freunde schnell wieder heimisch fühlen lassen.
Wie kann man sich Ihre Arbeit beim PtX Lab Lausitz für die Klimaziele konkret vorstellen?
Lukas Horndasch: Wir haben Fachteams gebildet, die sich um konkrete Fragestellungen kümmern. Irina und ich leiten das Fachteam Chemie. Daneben gibt es unter anderem Teams für Luftfahrt, Schifffahrt, Nachhaltigkeit, Ressourcen und Politik. Wir sind breit aufgestellt. Zum Team gehören Absolvent*innen der Bereiche Wirtschaftswissenschaften, Biologie und Physik, aber auch Jura, Maschinenbau, Völkerrecht und Kommunikation. Durch den intensiven Austausch lernt man jeden Tag viel mehr als in der Laborarbeit in der Uni. Mein Part im Fachteam ist vor allem, wie wir einen schnellen und zugleich nachhaltigen Markthochlauf von PtX-Produkten schaffen. Dafür haben wir beispielsweise einen eigenen Nachhaltigkeitsstandard entwickelt.
Irina Akhmetova: Ich bin eher der technische Part und verfolge die Entwicklungen genau. Unsere Arbeit beinhaltet viel Recherchetätigkeit. Wir lesen Studien und sind auf Konferenzen unterwegs, um Wissen zusammenzutragen und weiterzugeben.
Lukas Horndasch: Die Kombination aus EU-rechtlichen Fragen und dem realen Strukturwandel in der Region war auch ein Grund für mich, um in die Lausitz zu kommen. Hier sind alle Handlungsfelder unmittelbar erlebbar. Wir verbinden Forschung mit der Anwendung und betreten dabei viel Neuland. Daher formulieren wir auch Vorschläge für Regulierung und Rechtsprechung und sind beratend tätig.
Irina Akhmetova: Neben dem Fachlichen ist für viele auch vorteilhaft, dass uns unsere Arbeitgeberin bis zu 60 % Remote-Arbeit ermöglicht. Dazu gibt es mobile Wochen, d.h. zwei Wochen pro Jahr können wir aus dem EU-Ausland arbeiten. Für Austausch und Teambuilding wird auf regelmäßige Präsenztage Wert gelegt.
Wie einzigartig ist euer Tätigkeitsbereich im PtX Lab Lausitz? Gibt es viele Möglichkeiten in Deutschland am Schwerpunkt PtX zu arbeiten oder kommt der BOOMTOWN-Region Lausitz hier eine besondere Bedeutung zu?
Lukas Horndasch: Bisher ist zwar schon synthetisches Kerosin im Einsatz, aber in viel zu geringen Mengen. Daher fokussieren wir die Produktion im industriellen Maßstab. Das Skalieren ist die aktuelle Herausforderung. PtX-Produkte brauchen viel erneuerbare Energie – die Lausitz mit ihren großen Flächen eignet sich somit perfekt als Standort. Außerdem ergeben sich hier viele Synergien mit anderen Institutionen, vom Know-how bis zur Infrastruktur.
Irina Akhmetova: PtX-Produkte rücken nicht nur in Cottbus in den Fokus. Weltweit befassen sich immer mehr Menschen mit grünem Wasserstoff und dessen Einsatzmöglichkeiten. Besonders ist aber, dass hier in der Lausitz viel wissenschaftliches Potenzial und unternehmerisches Interesse zusammenkommen. Einzigartig an unserer Arbeit ist vor allem der geplante Bau der PtL-Demonstrationsanlage. Im Vergleich zu anderen Anlagen, die Forschung und Entwicklung verschiedener Anlagentechnologiekomponenten zum Ziel haben, geht es bei uns um die industrienahe Produktion synthetischen Kerosins unter Anwendung höchstmöglicher Nachhaltigkeitskriterien.
Unsere stets letzte Frage: Habt ihr schon persönliche Lieblingsorte in Cottbus ausgemacht und würdet sie anderen Neu-Cottbuser:innen empfehlen?
Irina Akhmetova: Ich bin sehr gern in der Studentenkneipe Muggefug. Hier liegen auch meine jugendlichen Wurzeln und es ist einfach ein cooler Ort, der von Menschen ehrenamtlich betrieben wird. Angeboten wird viel Kunst und Kultur. Außerdem besuche ich gern den Amtsteich.
Lukas Horndasch: Ich bin gern in der Boulderhalle oder bei einem der Kneipen-Rätsel im Bunten Bahnhof oder Comicaze.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Lerne Irina Akhmetova und Lukas Horndasch sowie ihren Arbeitsbereich in einer offenen Online-Diskussionsrunde kennen: am 23.11. von 9.00 - 10.30 Uhr beim PtX Lab Talk #8: „Grüne Chemikalien: Wie viel Power-to-X braucht eine nachhaltige Chemieindustrie?“ Es sprechen vier Expert:innen, danach können Fragen gestellt werden. Anmeldung hier: https://ptxlablausitz.de/anmeldung-ptx-lab-talk-8/
Das internationale Expert*innen-Netzwerk Club of Rome hat Dr. Harry Lehmann in den kleinen Kreis der aktiven Vollmitglieder berufen. Aktuell leitet Dr. Harry Lehmann das 2021 gegründete und in Cottbus ansässige PtX Lab Lausitz. Der Think-and-Do-Tank ist ein Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Ziel des Labs ist es, den Markthochlauf einer nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Power-to-X-Produkten zu ermöglichen.
Der promovierte Physiker gehört damit zu den weltweit rund 100 Vordenker*innen für nachhaltige Entwicklung, die in der 1968 gegründeten Vereinigung organisiert sind. Bereits in den 1990er Jahren schrieb Lehmann Szenarien für eine hundertprozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien.
Dr. Harry Lehmann: „Neue Untersuchungen zeigen gerade in diesen Tagen, dass die Menschheit bereits sechs der neun planetaren Grenzen überschritten hat. In der aktuellen Situation ist die ganzheitliche und systemübergreifende Suche und Realisierung von Lösungen für die Klimakrise und den Raubbau an den natürlichen Ressourcen dringlich. Für mich ist es daher nicht nur eine Ehre, Teil des Club of Rome zu sein, sondern eine Verpflichtung."
Quelle: PtX Lab Lausitz
Woran im PtX Lab Lausitz konkret gearbeitet wird und warum dieses deutsche Vorzeigeprojekt für Klimaschutz und Energiewende in der BOOMTOWN angesiedelt wurde, erfahren wir am Mittwoch im Interview mit zwei Mitarbeitenden.
Alle Informationen zur Zukunft - Umwelt - Gesellschaft & ihrem Cottbuser Think-and-Do-Tank findest du hier: https://www.z-u-g.org/ & https://ptxlablausitz.de/.
Dein künftiges Unternehmen in der BOOMTOWN Cottbus gibt es vielleicht schon. Es wartet nur auf dich als Nachfolger:in! Sieh dir unsere kleine Tauschbörse an und lass dich animieren – als Nachfolgegründer:in musst du nicht bei Null anfangen!
➡ Metallbaubetrieb mit umfangreicher Ausstattung sucht Teilhaber/Nachfolger
Inhabergeführter Meisterbetrieb mit langer Tradition und hochmodernem Maschinenpark sucht einen Partner mit der Option auf Übernahme.
➡ Qualitäts-Tischlerei und Zimmerei seit 1989: Individuelle Lösungen für Kunden aus allen Bereichen
Seit 1989 bietet der Handwerksbetrieb Tischlerei- u. Zimmereidienstleistungen an als maßgeschneiderte Lösungen für Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Träger in der Region mit hoher Qualität.
➡ Friseursalon mit Kosmetik und Fußpflege sucht Nachfolge
Etablierter Friseur-Kosmetik-Fußpflegesalon sucht aus Altersgründen eine Nachfolge. Ein gut eingespieltes Team wartet auf dich!
➡ Stempel Schuft in Cottbus offen für Nachfolge-Interessierte
Der EGC Wirtschaftsförderung Cottbus verriet das sympathische Inhaber-Paar Schuft beim Unternehmensbesuch kürzlich, dass sie ihr 125-jähriges Familienunternehmen in vertrauenswürdige Hände abgeben würden.
➡ Flugschule im Raum Süd-Brandenburg sucht Nachfolger
Starten Sie durch: Übernahme einer Luftfahrt-Ausbildungsstätte mit Flugzeugcharter. Seit 1996 bewährte Erfolge! Ihre Chance in der Luftfahrt.
➡ Profitable Geschäftschance: Handelsunternehmen mit polnischer Ware sucht Nachfolger
Handelsunternehmen aus Cottbus sucht Nachfolger! Spezialisiert auf den Verkauf von Bauelementen. Dank Just-In-Time Belieferung wird kein eigener Lagerplatz benötig!
Noch nicht das richtige Angebot dabei? Auf der Seite der bundesweiten NexxtChange-Börse findest du viele Inserate von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich über interessierte Unternehmer:innen mit Übernahmeabsicht freuen. Außerdem listen die IHK und die Handwerkskammer Cottbus auch in eigenen Börsen interessante Angebote auf:
Handwerkskammer Cottbus: www.hwk-cottbus.de/nachfolgeboerse
IHK Cottbus: https://www.cottbus.ihk.de/nachfolger-suchen-nexxt-change.html
Namen: Anna-Lena Stück, Anja Beck & Annika Dubrau
Herkunft: Anna-Lena Stück aus Braunschweig, heute in Lübben | Anja Beck aus Spremberg, heute in Spremberg | Annika Dubrau aus Calau, heute in Forst
Berufliches Zuhause: IHK, HWK & Startup Lausitz
Status: Lausitzerinnen
Nachfolge sei das neue Gründen, proklamiert die IHK Cottbus. Damit Nachfolge gelingt, ist reichlich Vorarbeit nötig – von allen Seiten. Es braucht rechtzeitige Anbahnung, ein Match für Angebot und Nachfrage, Ausbalancieren von Risiken und Chancen sowie Begleitung mit Fingerspitzengefühl und Knowhow. Weil der Bedarf nicht vor Stadtgrenzen Halt macht, engagieren sich die Beteiligten Südbrandenburg-weit. Eine erfolgreiche Kollaboration in der Boomtown-Region Lausitz bildet das Trio aus Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer (HWK) und Startup Lausitz. Das gemeinsame Projekt der Kammern zur Förderung der Sensibilisierung für frühzeitige Unternehmensnachfolgeregelungen wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE) und der Europäischen Union mittels Zuwendungen unterstützt. Welche Erfahrungswerte die Verantwortlichen bereits sammeln konnten, welche Rolle dabei die Chemie spielt und was Nachfolge-Interessierte beachten sollten, erfahren wir heute im Gespräch mit Anna-Lena Stück, Projektleiterin Nachfolge bei der IHK Cottbus, Anja Beck, Mitarbeiterin Unternehmensnachfolge bei der HWK Cottbus und Annika Dubrau von Startup Lausitz.
Wie groß ist aktuell der Bedarf bei Unternehmensnachfolgen und wie gestaltet sich die Suche nach geeigneten Kandidaten?
Anna-Lena Stück: Auf beinahe jeden zweiten Unternehmensinhaber kommt in den nächsten zehn Jahren das Thema Nachfolgeregelung zu – hier nehmen sich die Mitgliedsunternehmen der IHK und HWK nichts. Laut DIHK-Report bestehen die größten Herausforderungen im Mangel an passenden Nachfolgenden, aber auch an Angeboten. Das betrifft nahezu die Hälfte der Befragten auf beiden Seiten. Außerdem ist der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer häufig attraktiver und kalkulierbarer.
Anja Beck: Der Bedarf an Führungspersönlichkeiten, Machernsowie Menschen, die das Risiko nicht scheuen und ein gutetabliertes Unternehmen mit festem Kundenstamm übernehmen möchten ist groß. Das ist die Chance für junge, engagierte Menschen zur beruflichen Entfaltungsmöglichkeit im Handwerk. Deshalb lohnt es sich, die Unternehmensübergabe besonders in den Fokus des Gründungsgeschehens zu rücken.
Annika Dubrau: Daher kam es auch zu unserer Kooperation. Durch den intakten Austausch decken wir ein breiteres Spektrum an Service ab und können Interessierte besser vermitteln. Für uns steht zwar das Gründen im Vordergrund. Wir weisen aber gern darauf hin, dass es nicht immer eine komplett neue Idee braucht. Ein bestehender Mitarbeiter- und Kundenstamm beispielsweise birgt große Vorteile.
Wann sollten Unternehmer das Thema Nachfolge angehen und wie viel Vorlauf ist ratsam?
Anja Beck: Der Prozess sollte je nach Situation etwa 10 Jahre vor dem Rentenalter begonnen werden, also im Alter von etwa Mitte 50. Die Gespräche beginnen wir meist mit einer Sensibilisierung für das Thema, denn das Tagesgeschäft hält oftmals von solchen strategischen Überlegungen ab.
Anna-Lena Stück: Das hat auch einen steuerrechtlichen Hintergrund, da man ab 55 Jahren sein Unternehmen laut Steuerrecht begünstigt verkaufen kann. Auch Banken vergeben dann noch ungern Kredite, so dass es Planungsbedarf für nötige Investitionen gibt. Eine weitere Herausforderung besteht in der Analyse der Unternehmens-Attraktivität und Umsetzung entsprechender Maßnahmen, um für potenzielle Nachfolger interessant zu sein. Das braucht einen gewissen Vorlauf.
Wie kann man sich so einen Übergabe-Prozess vorstellen und wie intensiv ist eure Beratung?
Anja Beck: Ich habe noch keine Nachfolge begleitet, die identisch mit einer vorherigen war. Wir sprechen hier immer von einem individuellen Prozess und stimmen alle Schritte miteinander ab. Für viele ist es auch hilfreich, den vermeintlich großen Berg in kleinen Arbeitspaketen anzugehen. Wir geben dann Teilziele vor und halten diese nach. Dafür sind die Altinhaber dankbar. Zudem unterscheiden sich die Erfordernisse von HWK und IHK-Betrieben. Ein Großteil der Gewerke sind zulassungspflichtig. Damit ist für die Übernahme eines Handwerksbetriebs der Meisterbrief Voraussetzung oder eine adäquate anerkannte Ausbildung bzw. Studium. Was ggf. fehlt, kann mit passenden Kursen ergänzt oder nachgeprüft werden. Manchmal gibt es auch Ausnahmegenehmigungen, z.B. für Altgesellen. Dies prüft im Einzelfall die Handwerksrolle.
Anna-Lena Stück: Wir haben nicht ganz so starke Hürden, ein Jahr sollte die Übergabephase aber auch bei bester Eignung mindestens dauern.
Welche Rolle spielt Sympathie zwischen beiden Seiten?
Anja Beck: Wenn keine Sympathie da ist, kann Nachfolge schwer funktionieren. Wir empfehlen immer in einem ersten Gespräch abzustecken, ob die Chemie stimmt und die groben Vorstellungen in eine ähnliche Richtung gehen. Beide Seiten müssen in der Lage sein, intensiv zusammenzuarbeiten und viel Zeit und Vertrauen investieren.
Wie leicht fällt das Loslassen für Inhaber nach eurer Erfahrung?
Annika Dubrau: Die Fäden abzugeben, die man bisher gezogen hat, ist schon eine große Herausforderung. Nicht zu wissen, wie der andere das Geschäft wohl weiterführen wird, ist wohl eines der größten Hemmnisse.
Anja Beck: Viele Unternehmer hängen an ihrem Lebenswerk mit großem Herzblut. Wenn die Firma über Jahrzehnte der erste und letzte Tagesinhalt war, regen wir auch an darüber nachzudenken, was das Leben nach der Übergabe beinhalten könnte. Das sollte visualisiert werden, damit der Abschied leichter fällt. Manche Altinhaber gehen selbst nach der Übergabe noch im Betrieb ein und aus, einfach weil sie nichts anderes kennen.
Welche Erfolgsbeispiele für zurückliegende Übernahmen fallen euch ein, für die eure Zusammenarbeit hilfreich war?
Annika Dubrau: Wir durften schon einige Betriebsübernahmen begleiten, wo die Besonderheit darin bestand, ohne Meisterbrief zu gründen. Hier arbeiten wir dann mit den Kammern zusammen und besprechen die Möglichkeiten einer Altgesellenregelung.
Anna-Lena Stück: Das Beispiel Familienunternehmen passt hier gut. Übernahmen werden in diesem Bereich immer seltener, da die Eltern oft keine guten Unternehmer-Vorbilder waren und zu viel Stress und Ärger am Esstisch abluden. Dort, wo Familienübernahmen aktuell erfolgreich stattfinden, konnten die Eltern positive Assoziationen geschaffen, haben Wert auf Familienzeit gelegt und die Kinder optimal in die selbständige Tätigkeit einbezogen.
Die Kombination der Kompetenzen von HWK, IHK und Gründungsberatung ist also vielversprechend für den Übernahmeprozess. Hebt sich die Boomtown-Region Lausitz damit von Nachbarn ab?
Anja Beck: Das Förderprogramm für die frühzeitige Sensibilisierung von Unternehmensnachfolgen bezieht sich nur auf Brandenburg und die zu 100 % geförderte Beratung der Nachfolger wie Gründer ebenfalls. Das kann man schon als Standortfaktor werten.
Anna-Lena Stück: Im Vergleich zu Berlin oder Sachsen bekommen Interessierte bei uns zudem deutlich schneller Beratungstermine, ohne lange Wartezeiten.
Annika Dubrau: Das Förderprojekt „Gründen in Brandenburg“ Akronym: GiB, existiert tatsächlich nur im Land Brandenburg und macht es so einzigartig. Wer also mit einer komplett neuen Idee gründen möchte oder eine Unternehmensnachfolge anvisiert, kann sich gerne bei uns melden.
Zum Stichwort Standortfaktoren wüssten wir zu guter Letzt gern wieder eure Lieblingsorte in Cottbus. Was sollten sich Neu-Cottbuser:innen unbedingt ansehen?
Annika Dubrau: Cottbus hat im Ganzen viel zu bieten. Als Familie finden wir den Skaterpark im Puschkinpark oder auch die Boulderhalle spannend.
Anna-Lena Stück: Ob in der Mittagspause oder nach Feierabend – ein Spaziergang durch die Puschkinpromenade führt an vielen sehenswerten Villen vorbei.
Anja Beck: Ich mag besonders die grüne Innenstadt und das vielfältige kulinarische Angebot.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Am Freitag heißt es möglicherweise „It’s a match“ dank unserer Mini-Unternehmensnachfolgebörse. Schau gern wieder hier vorbei und sichere dir die attraktivsten Angebote.
Nachfolgegründer:innen bauen ihr Business auf einer starken Basis auf: Produkte, Netzwerk, Kundenstamm, Lieferanten – alles direkt ab dem ersten Tag vorhanden. Das sorgt für Cashflow und spart Zeit, da die Gewinnzone in der Regel deutlich schneller erreicht wird als bei einer klassischen Neugründung. Gleichzeitig bietet die Nachfolge viel Raum für die Einbringung eigener Ideen und Möglichkeiten zur Entwicklung und Gestaltung des Business. Beinahe jeder zweite Unternehmer im Kammerbezirk von IHK und HWK zieht in naher Zukunft eine Unternehmensnachfolge in Betracht.
Am Dienstag, den 21.11.2023 von 15:00 bis 17:00 Uhr stellt die IHK Ostbrandenburg in einem Online-Seminar die Chancen und Risiken der Unternehmensnachfolge als eine spannende Option für deine Karriere und den Weg in die Selbstständigkeit vor. Anmeldungen sind unter folgendem Link bis zum 17.11.2023 möglich: https://event.cottbus.ihk.de/nachfolge-ist-das-neue-gruenden
Im IHK-NachfolgeClub – Die Kontaktplattform von IHK Cottbus & Co. vereinbarst du bei Bedarf einen Termin zum kostenfreien Erstgespräch.
Was der „Nachfolge-November“ dir außerdem zu bieten hat, erfährst du bei der IHK Cottbus: https://www.cottbus.ihk.de/nachfolge-november-brandenburg.html
Weitere Unterstützung beim Ankommen in der BOOMTOWN Cottbus erhältst du in einem kostenfreien persönlichen Termin als Video- oder Telefonkonferenz oder persönlich in Cottbus. Wir erfassen dabei deine relevanten Daten, besprechen deine persönlichen Wünsche und beantworten auch gleich Fragen zur BOOMTOWN, zu Jobs und auch den Standortfaktoren von der Kita bis zur Lieblingskneipe.
➡ diribo | Silvio Haase, Olaf Tonn
Im Zentrum steht die erste Nomenklatur für Sensorik und Messtechnik, die erstmals einen globalen Vergleich von Parametern und Produkten ermöglicht. Diribo matcht außerdem internationale Partnerschaften und Projekte.
➡ Cottbuser Brayton Prozess (CoBra) | Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR)
Die Versuchsanlage CoBra (Cottbuser Brayton Prozess) ist eine Wärmepumpe basierend auf dem linksläufigen Brayton-Kreisprozess, mit dem Ziel, CO2-neutrale Hochtemperaturwärme (> 250 °C) für den Einsatz in der Industrie zu erzeugen.
➡ Wankel SuperTec | Dr. Holger Hanisch
Durch die Integration von Wasserstoffmotoren in hybride Antriebssysteme entsteht ein leistungsstarkes Duo. H2-Motoren können in Kombination mit einem Elektromotor oder einer Batterie eingesetzt werden, um Effizienz und Reichweite zu verbessern.
➡ Toolbot | thingk.systems UG
Automatisiertes Verleihsystem für Elektrowerkzeuge. Toolbot leistet einen wertvollen Beitrag zu klimaneutralem Konsum. Gleichzeitig wird für jeden der Zugang zu Werkzeug in einer Auswahl und Qualität möglich, die durch Kauf unmöglich wäre.
➡ Gas-Grün GmbH | Marco Lepka
Dezentrale Methangas-Anlage nach dem Funktionsprinzip der bekannten Biogas-Produktion, nur in Containergröße. Zwei Containervarianten sind im Angebot: eine 8-Fuß-Variante für Einfamilienhäuser und eine 22-Fuß-Variante für den gewerblichen Einsatz.
Allumfassende Informationen für deinen Weg in die Selbständigkeit gibt die Wirtschaftsförderung Cottbus in diesem Artikel auf ihrer Webseite: Landesregierung startet die Gründungsoffensive Brandenburg (egc-cottbus.de)
Du wünschst dir Unterstützung beim Ankommen? Dann vereinbare einen kostenfreien persönlichen Termin als Video- oder Telefonkonferenz oder persönlich in Cottbus. Wir erfassen dabei deine relevanten Daten, besprechen deine persönlichen Wünsche und beantworten auch gleich Fragen zur BOOMTOWN, zu Jobs und auch den Standortfaktoren von der Kita bis zur Lieblingskneipe.
Name: René Schulze
Geburtsjahr, -ort: 1978 | Wolmirstedt
Berufliches Zuhause: Geschäftsführer Ölfreund & Ölwerk
Hobbies: Fitness, Motorrad, Hund u.v.m.
Status: Zuzügler
René Schulze ist erfolgreicher Gründer nicht nur einer, sondern bereits mehrerer erfolgreicher Unternehmen. Das tut seinem Erfindergeist keinen Abbruch – das nächste „große Ding“ ist schon in Arbeit. Vergleichbar mit Daniel Düsentrieb tüftelt er gemeinsam mit seinem Bruder Sven Schulze und einer Handvoll Mitarbeitern auf einem Vierseitenhof im Cottbuser Stadtteil Alt Schmellwitz an Maschinen, die international Absatz finden. Wir sprachen mit dem sportlichen Mittvierziger über die Qualitätsmerkmale von gutem Leinöl und womit sich Stammeshäuptlinge im Dschungel begeistern lassen. Wie es sich in der BOOMTOWN gründen und ankommen lässt, hat er uns ebenfalls verraten.
Herr Schulze, wie führte Ihr Weg Sie nach Cottbus und was hat Sie vom Hierbleiben überzeugt?
Aufgewachsen bin ich in Berlin und arbeitete lange Zeit beim Dänischen Bettenlager, heute Jysk. Zuletzt war ich dort im Vertrieb für Expansion zuständig. Ich lebte mit meiner Frau – die aus Cottbus stammt – bereits acht Jahre in Bonn, als wir bei einem Heimatbesuch das Hausangebot für unseren heutigen Vierseitenhof in Alt Schmellwitz entdeckten. Die Ölmühle lief da schon nebenberuflich aus einer Leidenschaft heraus. Bonn ist zwar eine schöne Stadt, so richtig angekommen fühlten wir uns dort allerdings nie. 2014 entschieden wir uns dann tatsächlich für den Umzug nach Cottbus. Ölfreund gründete ich damals mit wenig Druck, weil der Hauptjob noch da war.
Wie leicht oder schwer gestaltete sich das Ankommen?
Wir sind wirklich herzlich aufgenommen worden und mit unserem Angebot „in ein weiches Bett gefallen“. Der Verkauf unserer frisch gepressten Öle erfolgte allerdings hauptsächlich nach Westdeutschland. Hier und im Spreewald war die Konkurrenz schon groß. An Cottbus als Lebensmittelpunkt hätte ich damals zwar nicht zuerst gedacht, bin heute aber sehr zufrieden mit der Entscheidung.
Cottbus liegt im Herzen der Lausitz, die kulinarisch in enger Verbindung mit Leinöl steht. Als „Nationalgericht“ gelten Kartoffeln mit Quark und Leinöl. Leinöl liebt man oder man meidet es – in welchem Team sind Sie?
Als Berlin-Kultivierter kannte ich Kartoffeln und Quark lange nur mit Butter. Auf Leinöl brachte mich erst meine Frau. Heute mag ich es gern, zumal wir unser eigenes Öl frisch pressen und so auf Qualität und Geschmack Einfluss haben. Manche wissen es vielleicht nicht, aber Leinöl sollte nicht bitter schmecken. In diesem Falls ist es entweder überlagert oder zu heiß gepresst worden. Unser Leinöl wird erst auf Bestellung hergestellt und abgefüllt, schmeckt leicht nussig, so wie es sein sollte.
Das klingt nach reichlich Handarbeit. Wie bewerkstelligen Sie die?
Nachdem sich der Saatenpreis fast verdoppelt hat, die Energiepreise und auch der Mindestlohn gestiegen sind, ist der Aufwand tatsächlich eine Herausforderung. Zur Zeit beschäftigen wir zwei Mitarbeiter, die die Bestellungen bearbeiten. Täglich hält ein Paketdienstleister vor unserer Tür.
Nach Ölfreund haben Sie Ölwerk gegründet. Die beiden Unternehmen gehen nicht nur namentlich Hand in Hand. Welche Zusammenhänge gibt es noch?
Ölwerk ist aus dem eigenen Bedarf entstanden: die gängigen Ölpressen am Markt entsprachen nicht unseren Anforderungen. Ich wünschte mir eine Presse aus Edelstahl, die gab es bis dato nicht. Mit der Aussage, das würde nicht gehen, da Edelstahl im Vergleich zu Industriestahl nicht hart genug sei, wollte ich mich nicht zufrieden geben. Mit etwas Tüftelei und der Unterstützung durch meinen Bruder gründeten wir zuerst die Ölwerk UG und führen sie heute als GmbH mit drei Gesellschaftern. Eine Ölmühle aus medizinischem Edelstahl haben wir natürlich hinbekommen. Sie entspricht endlich unseren Vorstellungen, ist besonders gut zu reinigen, auch in der Spülmaschine. Nach erheblicher Entwicklungszeit bis hin zur Marktreife sowie Langzeittests stellten wir die Mühle auf unsere Webseite zum Verkauf. Dank des Knowhows meines Bruders in Suchmaschinenoptimierung und Social-Media-Marketing wurden wir von der weltweiten Nachfrage überrannt. Wir bekamen unter anderem Anfragen aus Korea, Thailand, Afrika, Kosmetikfirmen aus dem arabischen Raum wurden auf unsere Mühlen aufmerksam. Mittlerweile verzeichnen wir fast 1 Mio. Euro Jahresumsatz.
Sie scheinen ein gutes Gespür für den Marktbedarf zu haben. Was entwickeln Sie als nächstes?
Wir waren viel auf Messen, unter anderem im Senegal oder in Dubai. Es kamen tatsächlich Stammeshäuptlinge auf uns zu, die nach Möglichkeiten der Ölherstellung im Dschungel gesucht haben. Das brachte uns auf eine Idee. Für die nächsten drei Jahre unterstützt uns daher das Förderprogramm „Unternehmen Revier“ bei der Entwicklung eines autarken Energiecontainers. Damit soll ortsunabhängig Energie erzeugt werden, um eine autarke Ölpresseinheit zu betreiben. Der so erzeugte Strom könnte auch für das Betreiben von Brunnen und die Versorgung bisher nicht erschlossener Gebiete im globalen Süden dienen. Entlegene Regionen auf der ganzen Welt könnten damit Öl und Energie aus eigener Herstellung gewinnen. Als „Transporthülle“ dienen Überseecontainer, die weltweit schnell verschickbar sind. Die Ölpresseinheit wird durch eine integrierte PV-Anlage und einen Energiespeicher betrieben. Bei Bedarf kann überschüssiges Öl über den integrierten Pflanzenöl-Generator in Energie umgewandelt werden. Pressrückstände dienen als Tierfutter, wodurch alle Produktionskomponenten komplett verarbeitet werden und keinerlei Müll entsteht. Dazu erfolgt die Produktion dort, wo Ölsaaten produziert werden und die Wertschöpfung bleibt vor Ort. Aktuell konzentrieren wir uns auf die Entwicklung der Maschinen, die in den Container sollen, u.a. eine Nussmusmaschine und eine Pelletsmaschine. Diese Maschinen könnten dann auch unabhängig von dem Container zum Einsatzsatz kommen. Voraussichtlich Ende 2025 wird ein Interessent aus Namibia unseren ersten Container erhalten.
Falls neben solchen beeindruckenden Entwicklungen noch Zeit bleibt – welchen Ort in Cottbus besuchen Sie besonders gern und würden ihn neuen Cottbuser:innen empfehlen?
Ein sommerlicher Abend auf dem Altmarkt lohnt sich immer – hier hat mich meine Frau von Cottbus überzeugt. Der Branitzer Park ist natürlich auch einer meiner Favoriten.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Über die Produkte und Maschinen der „Hidden Champions“ Ölfreund und Ölwerk kann man sich auf den jeweiligen Webseiten informieren.
Du möchtest die Zukunft mit René Schulze in einem seiner Unternehmen mitgestalten? Aktuell sucht er neue Mitarbeiter in den Bereichen Sekretariat, Webseiten-Management mit Schwerpunkt Social Media sowie eine Teilzeitkraft zur Unterstützung von Ölmühle und Versand. Bei Interesse melde dich gern mit deinem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben und deinen Gehaltsvorstellungen per Mail: info(at)oelwerk.com