Am 30. März 2024 fand auf dem Gelände der ehemaligen Schwimmhalle im Startblock B2 der Job Day statt. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz bot allen Rückkehrwilligen, Zuzugsplanenden und immer Hiergewesenen die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und Karrieremöglichkeiten direkt mit Arbeitgebern und Behörden zu informieren.
Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, eröffnete den Rückkehrertag gemeinsam mit den gastgebenden Geschäftsführern der EGC Wirtschaftsförderung Peter Doell und Tim Berndt sowie “Heimat-Botschafter” Alexander Knappe. In ihren packenden Ansprachen bekräftigten sie die Bedeutung der Stadt Cottbus als Boomtown.
Gemeinsam wolle man die zahlreichen Meilensteine im Strukturwandel breiter bekanntmachen. Tim Berndt fasste zusammen: „Boomtown, das sind wir alle und alles in Cottbus ist Boomtown!“ Viele ehemalige Cottbuserinnen und Cottbuser nutzen traditionell die Oster-Feiertage, um Ihre Familien zu besuchen. Trotz nahezu sommerlichen Temperaturen folgten um die 500 Interessierten der Einladung des Oberbürgermeisters in den Startblock B2. Hier konnten sie sich über eine breite Palette an aktuellen Arbeitsmöglichkeiten informieren. Geboten wurden außerdem unterhaltsame Programmpunkte wie der Live-Auftritt von Sänger Alexander Knappe, u.a. mit seinem Song “Weil ich wieder zu Hause bin...!” und Autogrammstunde. Die überlebensgroßen Maskottchen Osterhase und Einhorn Charlie zum Anfassen begeisterten ebenso wie die Kita-Börse, Kinolounge, Fotobox und Kreativstation im COLab. Viele glückliche Gesichter auf allen Seiten bekräftigen die geplante Wiederholung des Rückkehrertages. Gepasst habe nach Angaben der Ausstellenden die Qualität der Gespräche bis hin zu verbindlichen Zusagen potenzieller Kandidat*innen an einigen Ständen.
Fest im Kalender markieren kann man sich daher den 27. Dezember 2024 und Ostersamstag im kommenden Jahr – dann vielleicht den „Kinderschuhen“ des Gründungszentrums entwachsen an einem anderen, spannenden Lieblingsort in der Boomtown Cottbus.
Name: Michael Tietz
Geburtsjahr, -ort: 1975 | Cottbus
Berufliches Zuhause: Webentwickler bei Intentus GmbH
Hobbies: Vorsitz des Bürgerverein e.V. Schmellwitz, Kommunalpolitik (Sachkundiger Einwohner der SPD-Fraktion, Sozialausschuss), Joggen
Status: Hiergebliebener
Michael Tietz‘ Tage scheinen mehr als 24 Stunden zu haben. Der fünffache Familienvater stellt als Vorsitzender des Schmellwitzer Bürgervereins Projekte auf die Beine, für die andernorts große Teams zum Einsatz kommen. Ob Lauf-Event, Stadtteilrundgänge, Stadtteilzeitung oder gar Kinonächte – um ein chancenreiches „Stück Cottbus“ aus der Problembezirk-Nische zu heben, lässt der Verein fast nichts unversucht. Webseiten und Grafiken entstehen in Freizeitarbeit, um den wichtigen Botschaften ein modernes Antlitz zu geben. Sobald Michael Tietz über sein vielseitiges Engagement spricht, füllt er den Raum. Woher er die Überzeugung und Energie für Bürgerarbeit und Kommunalpolitik nimmt, erfahren wir im Gespräch mit dem 49-Jährigen. Außerdem gibt es am Ende wieder den persönlichen Insider-Tipp für neue Cottbuser*innen, welchen Lieblingsort es in der Boomtown nicht zu verpassen gilt.
Michael Tietz, Sie haben Cottbus nie verlassen – wie beschreiben Sie Ihren Werdegang und was hielt Sie in der Heimat?
Ich bin in Cottbus zur Schule gegangen und habe hier meine Lehre zum Industriekaufmann gemacht. Zu dieser Zeit kamen auf eine Lehrstelle 200 Bewerber. Weil ich keinen Betrieb gefunden hatte, der mich nach der Ausbildung übernehmen wollte, blieb ich eine Zeitlang arbeitssuchend. Aus heutiger Sicht noch schwerer vorzustellen: nach meinem Zivildienst in der Pflege – ein Berufszweig, dem ich mich noch immer verbunden fühle – wurde mir auch dort kein Berufseinstieg ermöglicht. Zur Jahrtausendwende begann ich eine Fortbildung. Hier hat sich meine Affinität zur Webentwicklung ausgebildet. Heute bin ich sehr zufrieden mit diesem Job als Quereinsteiger und vor allem für Design und Optik zuständig.
Wann und wie hat Ihr ehrenamtliches Engagement für den Cottbuser Stadtteil Schmellwitz begonnen?
Seit 1998 wohne ich selbst in Neu Schmellwitz. Als mein Wohnblock vor dem Abriss stand, bin ich auf die Barrikaden gegangen. Im Jahr 2008 bin ich in den Bürgerverein eingetreten, den Vorsitz habe ich 2011 übernommen.
Wie aufwändig ist Ihre Arbeit im Bürgerverein und was motiviert Sie dazu?
Ich bin gern unter Menschen, das Ehrenamt ergänzt somit hervorragend meinen Programmier-Job. Besonders die Netzwerkarbeit im Verein ist unglaublich zeitaufwändig. Tage ohne Termine sind eher selten. Meist investiere ich täglich 1-2 Stunden in die Vereinsarbeit. Weil ich möglichst vielfältig mitgestalten will, bin ich auch im Förderverein Ostsee aktiv. Man spürt zunehmend, dass der Bürgerverein wahrgenommen wird. Schmellwitz ist ein eher anonymer Stadtteil. Bürger nehmen die Veranstaltungen stärker wahr, auch die Rundgänge. Daher sind diese Formate besonders wichtig, wenn auch arbeitsintensiv.
Kann jeder Bürger Themen einbringen? Wie häufig kommt das vor?
Die Beteiligungsangebote werden eher weniger genutzt. Wir bieten jeden zweiten Monat eine öffentliche Bürgerversammlung an. Zu manchen Zeiten werden gehäuft Probleme an uns herangetragen. Wenn die dann erledigt sind, wird es wieder ruhiger. Toll ist, dass wir im vergangenen Jahr die Mitgliederzahl im Bürgerverein von 20 auf 33 steigern konnten. Ich finde das eine wichtige Botschaft! Der Vereinsnachwuchs muss gesichert sein, denn auch ich werde das nicht ewig so weiter machen können.
Wie funktioniert der Wirkungskreis des Bürgervereins? Arbeiten Sie mit den anderen Cottbuser Bürgervereinen Seite an Seite?
Zunächst einmal tauschen sich alle Bürgervereine in der AG Ortsteile aus. Wir als Bürgerverein führen zudem auch die Aufgaben eines Ortsbeirates aus – die Stadt hat uns hier Mitbestimmungsrechte eingeräumt. Dieses Wohlwollen der Stadtspitze hilft uns sehr. Wir sind das Ohr an den Bürgern und koppeln auch zurück in die Stadtverwaltung. Zusätzlich zur Vereinsarbeit können wir damit auch Bauvorhaben abfragen, Bürgerversammlungen gestalten oder Stellungnahmen schreiben.
Ein hauptamtliches Stadtteilmanagement zu haben, ist ein großer Vorteil, den nur soziale Gebietskulissen genießen. Neben Neu Schmellwitz sind das noch Sachsendorf und Sandow. Im Netzwerk gestaltet sich etliches einfacher.
Zum Thema gestalten: Im Sommer gehen die Open-Air-Kinonächte in Schmellwitz ins sechste Jahr. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Kinonächte zu veranstalten?
Wir mussten feststellen, dass Stadtteilfeste wenig gelockt haben. In einer Weinlaune bei der Weihnachtsfeier ist uns die Idee gekommen, alte Filme auf dem Muckeplatz (Ernst-Mucke-Platz, A.d.R.) zu zeigen. Als hervorragenden Berater hatten wir zu Beginn Andreas Stein vom Osteuropäischen Filmfestival Cottbus an unserer Seite, der uns auch Mut zum Größer-Denken gemacht hat. Mittlerweile zeigen wir insgesamt sechs vom FFC wohl kuratierte Filme und sie moderieren auch. Jeweils ein Film vom jüdischen Festival und vom FFC ist mit dabei. Außerdem läuft seit drei Jahren School & Cinema am Vormittag. Unser Credo ist auch in gewisser Weise ein Bildungsauftrag, dem wir hier nachkommen wollen. Faszinierend finde ich, dass seit den ersten Kinonächten Gäste aus Teichland und ganz Cottbus kommen. Wir können Berührungsängste nehmen und die schöne Seite von Schmellwitz zeigen. Ich bin sicher, das trägt zu einem positiveren Image bei. Übrigens hat unser Herbstlauf das gleiche Ansinnen. 2023 kamen 300 Teilnehmer – im erst 2. Jahr der Veranstaltung.
Was wäre aus Ihrer Sicht noch unabdingbar für eine gute Entwicklung in Schmellwitz?
Wichtig wäre, dass wieder eine Bebauung der Freiflächen erfolgt, um eine soziale Durchmischung zu erzielen. Leider ist auch unser privater Bäcker verschwunden. Vielleicht findet sich noch ein engagierter Bäcker für eine Filiale in unserem Stadtteilzentrum Zuschka?! Das sollte unbedingt wieder attraktiver werden.
Zu guter Letzt: Welchen Ihrer Lieblingsorte sollten neue Cottbuser*innen unbedingt kennenlernen?
Ich würde sagen, ganz Schmellwitz – vom Bonnaskenplatz bis zum Spreebogen. Der Stadtteil ist groß und hat viel zu bieten. Besonders überraschend finden die meisten das Fließ als grüne Lunge. Das kann man hervorragend bei unserem alljährlichen Herbstlauf kennenlernen!
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Der Bürgerverein e.V. Schmellwitz und die Open-Air Kinonächte Schmellwitz präsentieren sich online mit vielen Informationen: http://www.bv-schmellwitz.de/ sowie https://open-air-kinonaechte.de/. Das Design und die Umsetzung der Webseiten hat Michael Tietz in seiner Freizeit bewerkstelligt. Du hast auch Skills, die deiner neuen Heimat Cottbus zu Gute kommen sollen? Am Donnerstag dieser Woche zeigen wir dir alle Bürgervereine in der Übersicht mit Kontaktmöglichkeiten – hier kommst du garantiert gut an!
Neben ihren originären Aufgaben:
➡ ständige Verbesserung der öffentlichen Einrichtungen,
➡ Anregungen und Wünsche der Bürger*innen entgegennehmen,
➡ Mitspracherecht bei kommunalen Entscheidungen haben,
➡ Bindeglied zwischen Bürger*innen und Verwaltung sein,
➡ Interessen der Bürger*innen ihres Vereinsgebietes vertreten,
haben Bürgervereine reichlich Gestaltungsspielraum. In der Boomtown Cottbus gibt es insgesamt neun von ihnen, die wir dir am Donnerstag dieser Woche kurz vorstellen. Heute picken wir ein besonderes Highlight aus der Feder eines Bürgervereins heraus: die Open-Air-Kinonächte im Cottbuser Stadtteil Schmellwitz. Seit 2019 bilden sie einen kulturellen Höhepunkt im Spätsommer. Mittlerweile etabliert, kommen Besucher aus ganz Cottbus und dem Umland um buntes, internationales Kino vor grauen Plattenbauten zu feiern. Mit dem FilmFestival Cottbus entstand so eine ganz neue Veranstaltungsreihe, die Cottbus dauerhaft kulturell bereichert.
Die Open-Air-Kinonächte finden 2024 vom 11. bis 13. Juli statt. Es soll wieder 6 Filme geben und 4 Schulvorstellungen. Näheres ab Mai auf der Webseite der Kinonächte.
Den Macher hinter den Kinonächte-Kulissen und Vorstand des Bürgervereins e.V. Schmellwitz, Michael Tietz, stellen wir dir im morgigen Interview vor. Sein beispielloses Engagement im Ehrenamt steht stellvertretend für deinen Gestaltungsspielraum in der Boomtown Cottbus. Überzeugt vom Heimkommen? Wir unterstützen dein Ankommen!
Name: Marius Hendrik Matzanke
Geburtsjahr, -ort: 2001 | Oberhausen
Berufliches Zuhause: Recruiter bei OPERATEC
Hobbies: Ehrenamtlicher Zauberer, Judo, Fotografie, Schach
Status: Rückkehrer in 2. Generation
Marius Matzanke wirkt wie ein alter Hase in jugendlicher Hülle. Mit gerade Anfang 20 passt seine Vita aufgrund seines beruflichen Erfahrungsschatzes nicht mehr auf eine A4-Seite. Dazu beigetragen hat auch, dass Faktoren wie Arbeitsweg, die vielzitierte Work-Life-Balance und die Familie in der Heimat über das Job-Wohlbefinden mitbestimmen. Warum der ehrenamtliche Zauberer schon als Kind von Oberhausen zurück in die Boomtown-Region Lausitz kehrte und was er heute mit defekten Kühlschränken zu tun hat, erfahren wir im angeregten Austausch mit dem gelernten Autoverkäufer. Die Notwendigkeit regionaler Bekanntheit für seinen Arbeitgeber OPERATEC klären wir ebenso, wie die Frage nach seinem Lieblingsort in der Boomtown Cottbus.
Von Oberhausen nach Cottbus, also einmal quer durch Deutschland – nehmen Sie uns mit auf Ihre Reise zurück in die Heimat?
Die Rückkehrer sind genau genommen meine Eltern, sie stammen beide aus der Region. Meine Großeltern sind immer hiergeblieben und waren daher die familiäre Basis. Meine Mutter ist damals mit meinem Vater für ihre medizinische Ausbildung nach Oberhausen gezogen. Für meinen Schuleintritt sind wir zurückgekehrt, als ich etwa sieben Jahre alt war.
Das Berufsbild „Recruiter“ ist noch recht jung. War das schon immer Berufswunsch?
Ich bin in das Berufsbild hineingewachsen. Ich erkannte sehr früh dass meine Stärken im Kaufmännischen Bereich lagen, weshalb ich nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Automobilkaufmann absolvierte. Für meine Ausbildung bin ich jeden Tag nach Königs Wusterhausen und regelmäßig auch zur Berufsschule nach Werder (Havel) gependelt. In meiner Ausbildung wurde das Thema Personal nicht stark thematisiert, dennoch hegte ich hier früh ein Interesse. Nach meiner Lehre begann ich nebenberuflich eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt, den mache ich auch immer noch berufsbegleitend.
Über welche Stationen und warum sind Sie vom Autohaus zu OPERATEC gekommen?
Es folgten vielfältige Jobs, vom Berliner Startup für HR Tech (Human Resources) mit englischer Unternehmenssprache, über die Personalberatung mit Konzernstruktur bis hin zum Vertrieb für Mobile.de war alles dabei. Bei OPERATEC bin ich noch relativ frisch im Team, aber ich habe schnell viele Aufgaben übernommen. Ich bin froh, dass ich nicht mehr pendeln muss und jetzt vor allem lokal in einem schönen Büro arbeiten kann.
Ein bewegter Werdegang wie Ihrer kommt nicht immer gut bei Personalverantwortlichen an – muss das heute kein Nachteil mehr sein?
Ich betrachte meine Karrierewege eher als eine Reise der Vielfalt und stetiger Weiterentwicklung. Die unterschiedlichen Stationen in meinem Lebenslauf sind bewusst gewählt und tragen jeweils zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung bei. Mein paralleles Studium war eine gute Möglichkeit für mich, mein Wissen zu erweitern und mich kontinuierlich weiterzubilden, während ich gleichzeitig praktische Erfahrungen sammeln durfte. Das Streben nach neuen Herausforderungen und das Interesse an aufstrebenden Berufsfeldern, haben mich zu verschiedenen Unternehmen und Arbeitsumgebungen geführt. Jede dieser Erfahrungen hat mir wertvolle Einsichten verschafft und meine Fähigkeiten erweitert.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Aufgabe bei OPERATEC und was sollte man von Ihrem Arbeitgeber wissen?
Mein Beruf bei OPERATEC ist für mich wie maßgeschneidert, da er mir die Freiheit gibt, meine Aufgaben eigenverantwortlich zu erledigen und ich gleichzeitig einen tiefen Sinn darin sehe. Es ist der größte Lohn für mich, wenn wir einen Kandidaten finden, der sich wirklich darauf freut, Teil unseres Teams zu werden. Wir wissen, dass wir nur eine kurze Zeitspanne haben, um potenzielle neue Mitarbeiter von uns zu überzeugen. Daher legen wir großen Wert darauf, Wertschätzung von Anfang an zu zeigen, noch bevor der erste Arbeitstag überhaupt anbricht. Aktuell arbeite ich intensiv daran, unser Onboarding-Programm weiter auszubauen, um neuen Mitarbeitern einen bestmöglichen Start zu ermöglichen.
Bei OPERATEC schätzen wir Flexibilität und sind stets darauf bedacht, mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten. Der demografische Wandel hat deutlich gemacht, dass sich auch die Berufsbilder verändern müssen. Angesichts des Fachkräftemangels erkennen wir, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem wertvollen Gut geworden sind. Daher wäre es ein Fehler, stillzustehen und sich nicht den neuen Anforderungen anzupassen.
Können Sie uns bitte beschreiben, wie sich Berufsbilder konkret verändern müssen?
Die Welt des Recruitings hat sich in den letzten Jahren rapide verändert - und ich, als Recruiter bei OPERATEC, stehe mitten in diesem Wandel. Doch wir haben uns angepasst und sind kreativ geworden, um auch älteren Mitarbeitern neue Perspektiven zu bieten. Bei der Suche nach einem neuem Talent konzentrieren wir uns nicht nur auf perfekte Elektriker, sondern vor allem auf lernfähige Menschen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln. Denn die Zukunft liegt in der Flexibilität und dem Wissensdurst der Mitarbeiter.
Als nächster Schritt auf unserer Innovationsreise, bieten wir nun auch virtuelle Reparaturdienste an. Kunden können direkt per Video-Call Unterstützung bei Selbstreparaturen erhalten – eine neue Dimension des Kundenservice. In einer Welt, die sich ständig verändert, sind Kreativität und Anpassungsfähigkeit entscheidend. Und ich bin stolz darauf, Teil eines Teams zu sein, das sich diesen Herausforderungen mit Leidenschaft und Erfindungsreichtum stellt.
Welche neuen Wege müssen Recruiter für erfolgreiche Mitarbeitendengewinnung gehen und welche Rolle spielt Ihre Teilnahme beim BOOMTOWN Job Day dabei?
Neue Netzwerke finden ist wichtig, egal ob hinsichtlich Talenten oder Geschäftspartnern. Wir wollen mit OPERATEC und unseren 270 Mitarbeitenden weiter bekannt werden. Obwohl es uns seit 16 Jahren gibt, sind wir regional zu wenig präsent, das möchte ich ändern.
Kommt baldige Veränderung für Sie persönlich in Frage oder wäre ein „Hierbleiben“ langfristig denkbar?
Meine Frau ist Erzieherin und ebenfalls sehr heimatverbunden. Wir haben uns hier gemeinsam ein Zuhause aufgebaut und planen hier zu bleiben und ich bin nun auch fast 20 Jahre hier und möchte daran auch sehr lang nichts ändern.
Welchen Lieblingsort in der Boomtown möchten Sie dabei nicht missen und würden ihn neuen Cottbuser*innen empfehlen?
Eindeutig, das Staatstheater. Allein schon die einmalige Architektur und Lage mitten im Schillerpark sind sehenswert. Ich kann nur immer wieder meinen größten Respekt bekunden für die Menschen, die diese Kunst erhalten. Vor ein paar Jahren hatte ich die Chance hinter die Kulissen zu sehen und kann nur jedem wärmstens empfehlen, diese Erfahrung ebenfalls zu machen.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Bei OPERATEC bearbeiten rund 270 Mitarbeitende 100.000 Reparaturaufträge im Jahr, gesteuert von der Cottbuser Basis. Beim JOB DAY am Ostersamstag lernst du Marius Hendrik Matzanke und seinen Arbeitgeber sowie 26 weitere Aussteller persönlich kennen. Komm' von 10-15 Uhr vorbei im Cottbuser Startblock B2 und sicher dir einen der spannenden Jobs im Lausitzer Aufbruch!
Du hast Rückkehr auf dem Radar oder willst neu nach Cottbus ziehen? Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Cottbus sind aktuell spannende Positionen zu besetzen:
➡ Wissenschaftler*innen
Ingenieur*innen der Luft- und Raumfahrttechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik, Informatik, Mathematik
Qualifikationsstufen: Absolvent*innen, Post-Doc, Team- und Gruppenleitungen
Themengebiete: Leistungselektronik, Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftechnologien, Akustik und Umweltwirkungen, Systemanalyse und Regelung, Modellierung elektrifizierter Technologien, Systementwurf und Integration des Antriebssystems, Systemsynthese und Validierung, Sicherheitsanforderungen, Versuchseinrichtungen und Infrastruktur
➡ Administratives Personal
➕IT-Manager*innen
Qualifikationsstufen: abgeschlossenes Hochschulstudium zum Bachelor of Science (oder FH Abschluss) in Informatik oder einem für die Tätigkeit relevanten Fachgebiet aus dem Bereich der IT
➕Teamassistent*innen
Qualifikationsstufen: abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung als Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement oder Bürokommunikation, Bürokaufmann/frau, Industriekaufmann/frau oder ähnliche Ausbildung
➕Controller*innen
Qualifikationsstufen: abgeschlossenes Hochschulstudium der Betriebswirtschaft (FH oder Bachelor) mit Schwerpunkt Controlling oder Studienabschluss mit für die Tätigkeit relevanter Fachrichtung
Viele der Stellen sind noch nicht offiziell ausgeschrieben. Initiativbewerbungen werden begrüßt unter: DLR - Jobs & Karriere - Initiativbewerbung EL
Triff die beiden in Cottbus ansässigen DLR-Institute persönlich beim Job Day am Ostersamstag und überzeuge dich im Gespräch von besten Arbeits- und Standortbedingungen!
14 von 15.000 Jobs neuen Boomtown-Jobs erwarten dich hier – ist vielleicht noch nicht das Passende dabei? Melde dich gern bei uns, wir helfen. Oder du besuchst unseren Job Day für Rückkehr und Bleiben am 30. März im Cottbuser Gründungszentrum Startblock B2! Hier lernst du 26 weitere spannende Arbeitgeber*innen der Boomtown kennen.
Name: Florian Franke
Geburtsjahr, -ort: 1988 | Lübben
Berufliches Zuhause: Teamleiter am Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Hobbies: Paddeln, Fahrrad, Klettern/Bouldern
Status: Rückkehrer
Florian Franke fühlt sich wohl in seiner Lausitzer Heimat. Er vermittelt Ausgeglichenheit bei allen Herausforderungen im Leben eines jungen Familienvaters – Job, Familie, Alltag scheinen problemlos vereinbar. In der zeitweisen Wahlheimat Dresden wäre das nicht denkbar gewesen. Was ihn vor allem zur Rückkehr bewogen hat und wie wichtig dabei eine nachhaltige Aufgabe, moderne Arbeitsbedingungen und Selbstverwirklichung sind, erfahren wir im Gespräch mit dem DLR-Wissenschaftler. Warum sein Forschungsgegenstand zwar wichtig für uns alle ist, aber noch am Anfang steht, verrät uns Florian Franke ebenso, wie seinen Lieblingsort in der Boomtown Cottbus.
Herr Franke, was war zuerst da: der Rückkehr-Wille oder das unschlagbare Job-Angebot?
Tatsächlich der Rückkehrwille, auf das Jobangebot musste ich etwas warten. Bevor wir (meine Frau und meine zwei Töchter) wieder in die Heimat zurückkehrten, lebten wir 13 Jahre in Dresden. In der Lokalzeitung erfuhr ich von der Ansiedelung des neuen DLR-Instituts. Zu dieser Zeit waren aber noch keine Stellen ausgeschrieben. So etwa ein Jahr vor unserem anvisierten Umzugstermin habe ich dann angefangen, Bewerbungen zu schreiben. Kurz darauf erschien die Ausschreibung und im November 2021 begann ich den Job beim DLR. Die ersten Monate arbeitete ich noch remote aus Dresden, was Corona-bedingt notwendig war. Insgesamt waren es komplette vier Monate, dich ich anfangs hauptsächlich von Dresden aus tätig war. Im März 2022 klappte dann der Umzug.
Warum sind Sie weggezogen und wodurch kam die Sehnsucht nach der Heimat auf?
Meine jetzige Frau und ich lernten uns zu Abiturzeiten in Lübbenau kennen. Damals war ich in der 11., sie in der 9. Klasse. Ich bin nach Schule und Zivildienst für das Maschinenbau-Studium mit Vertiefungsrichtung Luft- und Raumfahrttechnik nach Dresden gewechselt, sie folgte ein Jahr später. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, eine Familie gegründet und sind dann durch Corona-bedingte Kitaschließung an unsere Grenzen gekommen. Ohne familiäre Unterstützung wollten wir nicht weitermachen. Es war klar, wir treten den „Rückzug“ an, bevor unsere große Tochter in die Schule kommt. Dass diese Entscheidung goldrichtig war, erleben wir nahezu jeden Tag: Die Kinder müssen nicht mit der Straßenbahn zur Schule fahren, Nachbarn versorgen bei Bedarf mit Hausaufgaben, ich kann in der Freizeit Paddeln und die Kinder freuen sich über häufigen Kontakt zu den Großeltern. Das hätte es in Dresden nicht gegeben.
Wieso fiel die Entscheidung auf das DLR und was bedeutet Ihnen die Tätigkeit bei einem der größten Cottbuser Strukturwandeltreiber?
Nach dem Studium wollte ich unbedingt in die Industrie gehen. Insgesamt sieben Jahre arbeitete ich in Dresden bei Thyssen-Krupp und bin erst in Cottbus wieder in die Forschung zurückgekehrt. Als Teamleiter in der Gruppe „Energiespeicher und Wasserstofftechnologien für Luftfahrtanwendungen“ forschen mein Team und ich an Batterien für die elektrifizierte Luftfahrt. Dabei haben wir die Packs, also den Zusammenschluss von Batteriezellen mit Subsystemen zur Steuerung und Temperierung, und ihre Integration ins Flugzeug im Fokus. Wir schauen außerdem auf die Sicherheit, denn ein unkontrollierter Brand beim Flug muss vollständig verhindert werden, weil man das Flugzeug nicht so einfach verlassen kann, wie beispielsweise ein brennendes Auto. Das ist die große Herausforderung für Batteriepacks im Flugzeug. Gleichzeitig sind die Anforderungen hinsichtlich geringer Masse und kompakten Bauraums höher. Ein Pack im Flieger muss im Vergleich zum PKW deutlich leichter sein.
Das klingt nach zukunftsweisenden Themen. Wie würden Sie aktuell den Erfolgsstand bewerten?
Wir stehen noch am Anfang. Leichtflugzeuge und Drohnen fliegen zwar schon batteriebetrieben, für den Massenmarkt in Form von Verkehrsflugzeugen gibt es allerdings noch keine ausreichende Lösung, auch weil die Entwicklungszyklen in der Luftfahrt recht lang sind. Größere batteriebetriebene Flugzeuge mit mehr Reichweite werden hier wohl erst in 10-15 Jahren fliegen.
Wie sieht Ihre Zukunft beim DLR aus?
Neben der spannenden Forschungsarbeit zu Batterien promoviere ich zur Rückgewinnung von gasförmigen Verlusten aus Flüssigwasserstoffspeichern. Flüssigwasserstoffe sind als kompakteste und leichteste Variante der Wasserstoffspeicherung zwar schon im Einsatz,, aber durch die extrem niedrigen Temperaturen muss entsprechend viel Energie aufgewendet werden und es kommt zu gasförmigen Verlusten, da Wasserstoff bereits bei – 253 °C verdampft, also zu kochen beginnt. Meine Idee beschreibt die Entwicklung eines speziellen Reaktors zur Rückgewinnung dieser Wasserstoffverluste. Eine solche Effizienzsteigerung der Wasserstoffprozesskette könnte erheblich zur Umstellung auf diesen umweltfreundlichen Energieträger der Zukunft beitragen. Zuvor muss allerdings noch die Machbarkeit einer solchen Lösung durch unsere Forschung demonstriert werden. Ich freue mich zudem über den Aufbau unserer Testinfrastruktur in der HepCo-Versuchshalle auf dem ehemaligen Flughafengelände – dort soll das DLR perspektivisch Teil des Lausitz Science Parks werden.
Was macht das DLR als Arbeitgeber für Sie besonders attraktiv?
Es geht hier um eine nachhaltige Zukunft, die wir durch unsere Forschungsarbeit mitgestalten können. Das DLR steht außerdem für Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeitmodelle und gute Home Office-Möglichkeiten. Ich selbst arbeite seit einem Jahr in Teilzeit, meine Frau dafür voll. Das wäre bei meinem vorherigen Arbeitgeber so nicht möglich gewesen. Es gibt gute Karrieremöglichkeiten, ich wurde erst kürzlich Teamleiter. Dabei unterstützt auch ein breites Angebot zur Weiterbildung und -entwicklung. Hervorzuheben ist außerdem der intensive kollegiale Austausch sowohl am Institut in Cottbus als auch mit den zahlreichen DLR-Instituten deutschlandweit.
Zu guter Letzt: Welchen Ihrer Lieblingsorte sollten neue Cottbuser*innen unbedingt kennenlernen?
Ich bin wirklich gern im Klunker, der Cottbuser Boulderhalle, komme aktuell nur nicht so häufig dazu. Als Familie besuchen wir gern die verschiedenen hochkarätigen Sportveranstaltungen in der Lausitz Arena, wie die Deutsche Meisterschaft im Jazz- und Modern Dance oder den bevorstehenden Trampolinweltcup.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Die beiden in Cottbus ansässigen DLR-Institute stellen sich mit ihren Projekten und Jobperspektiven beim Job Day am Ostersamstag vor. Komm zwischen 10-15 Uhr im Cottbuser Startblock B2 vorbei und sicher dir deine Karriere in der Boomtown Cottbus. Wir unterstützen dein Ankommen mit Tipps zu Wohnen, Kita & Leben – direkt beim Job Day oder in deinem persönlichen Beratungsgespräch!
Egal ob du sie noch nicht kennst oder schon großer Fan bist – die Lieblingsorte und -events der Cottbuser*innen sind immer einen Besuch wert. Wir nehmen den Job Day am Ostersamstag zum Anlass und verlosen folgende Gutscheine für deinen nächsten Besuch in deiner Heimat(stadt):
➡ Übernachtung für 2 in einem "Schwimmenden Haus" am Gräbendorfer See
➡ 2x VIP-Karten Lausitzer Handball Club & 4x normale Karten
➡ 2x2 Karten Liebe kennt keine Liga Open Air
➡ 2x2 Konzertkarten „Rendezvous mit Knappe“
➡ Staatstheater Cottbus: 2 Karten für das Ballett "Endstation Sehnsucht" am Sonntag, 14. April 2024, Beginn 19 Uhr, Großes Haus
➡ Eintritt Tierpark: 1x Familienkarte 3x Tageskarte Erwachsene
➡ 2x Eintritt Schloss Branitz
➡ 2 Tagestickets Elbenwald Festival
➡ 2x2 4h-Eintritt Lagune Badelandschaft
➡ 2x2 Tageskarte Klunker (Boulderhalle)
Boomtown Cottbus bedankt sich bei den Sponsoren!
So kannst du gewinnen:
- FOLGE Boomtown Cottbus auf Instagram
- LIKE den Gewinnspiel-Post
- KOMMENTIERE den Post, mit WEM du WELCHEN Ort oder welches Event besuchen möchtest
- Gewinner werden am 28. MÄRZ ausgelost & per PN informiert
VIEL GLÜCK!
Hinweise: Teilnahme ab 18 Jahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Für das Gewinnspiel verantwortlich ist NICHT Instagram. Anfragen zum Gewinnspiel bitte per PN an Boomtown Cottbus.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe ist 2022 in Cottbus mit der Mission gelandet, an emissionsärmeren, klimafreundlicheren und leisen Flugzeugtriebwerken zu forschen und so Lücken im Portfolio der deutschen Luftfahrtantriebsforschung zu schließen. Wo steht das Institut nach den ersten zwei Jahren, welche Meilensteine sind erreicht und wie geht die Reise weiter? Hier ein kurzer Überblick:
➡ Personal: aktuell 65 Mitarbeitende, perspektivisch ca. 150 Mitarbeitende
➡ 22 Projekte, davon Drittmittelprojekte, EU-Projekte und DLR-Projekte, u.a.:
✈️ H2EAT = Vergleich von hoch-integrierten brennstoffzellenbasierten elektrifizierten Antriebstopologien für Regionalflugzeuge; Im Rahmen des Projekts sollen zwei Flugzeuge für das Regionalsegment mit brennstoffzellenbasierten Antriebskonzepten iterativ entwickelt und bewertet werden.
H2EAT ist das erste DLR-interne Projekt, das durch das im Jahr 2022 neu eröffnete Institut EL initiiert wurde und von EL durchgeführt wird.
✈️ FlyECO = Future enabLing technologies for hYdrogen-powered Electrified aero engine for Clean aviation; Das vom Institut EL initiierte EU-Projekt folgt dem Aufruf von Horizon Europe zur Entwicklung zukünftiger Technologien für ein wasserstoffbetriebenes, elektrifiziertes Triebwerk für eine saubere Luftfahrt.
➡ Prof. Dr.-Ing. Lars Enghardt ist seit Mai 2023 Leiter des Fachgebiets Elektrifizierte Luftfahrtantriebe an der BTU Cottbus-Senftenberg und Direktor des DLR-Instituts für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe (vorher kommissarische Institutsleitung)
➡ DLR ist Gründungsmitglied des Lausitz Science Network vom 15.12.2022
➡ Eröffnung des DLR_School_Lab_BTU Cottbus-Senftenberg im März 2023 – es werden unter anderen Experimente gezeigt, die die Elektrifizierung von Flugzeugantrieben erlebbar machen
➡ Eröffnung der HepCo-Versuchsumgebung auf dem TIP-Gelände im November 2023: Hier entstehen hochpräzise und technologisch komplexe Test- und Prüfeinrichtungen
➡ Interesse weltweit: Teilnahme an nationalen und internationalen Konferenzen und Fachmessen sowie Besuch der britischen Staatssekretärin Dehanna Davison
➡ Zusammenarbeit mit chesco: gemeinsamer Auftritt beim Aviation Forum in Hamburg im Dezember 2023 mit Vorstellung der in enger Abstimmung entstehenden gemeinsamen Prüfstandslandschaft
Auch in Zukunft hat sich das DLR große Ziele gesetzt: Technologieentwicklung, Transfer in die Industrie und Wirtschaft, Vernetzung und Standortentwicklung in der Lausitz – vor allem sollen weiterhin neue Arbeitsplätze entstehen und junge Menschen in der Region gehalten werden.
Am Mittwoch dieser Woche lernst du den jungen DRL-Wissenschaftler Florian Franke kennen, der dem Ruf des Institutes aus Dresden zurück in die Heimat folgte.
Wenn auch du Interesse an einem Job beim DLR hast: sowohl das Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe als auch das Institut für CO2-arme Industrieprozesse stellen sich am Ostersamstag beim Job Day vor.
Lasst uns auf das bevorstehende Sportevent einspringen -ähm- einstimmen: der Weltcup im Trampolinturnen findet vom 22. bis zum 24. März 2024 in der Cottbuser Lausitz-Arena statt. Nicht nur als Leistungssport, sondern besonders bei Kindern und in Fitnessstudios sind Trampoline der Renner. Wir haben zehn lustige Fakten zusammengetragen, die das sportliche Wochenthema mit einem Augenzwinkern abschließen.
➡ Trapezkünstler waren die Inspiration für Trampoline
Trampoline wurden im Jahr 1936 von George Nissen und Larry Griswold erfunden. Die beiden ließen sich von Trapezkünstlern inspirieren, genauer gesagt, von den Sicherheitsnetzen, die sie verwendeten. Der Prototyp wurde aus Reifenschläuchen und Stahlschrott gebaut.
➡ Das erste Trampolin wurde mit einem Känguru beworben
Um ihre Erfindung zu vermarkten, mieteten Nissen und Griswold ein lebendes Känguru. Sie stellten ihre Erfindung im Central Park in New York City auf und benutzten ein Känguru als Teil der Demonstration. Nissen stellte fest, dass das Känguru auch hüpfte, wenn er auf einer Seite des Trampolins sprang, während das Tier auf der anderen Seite stand. Nicht überliefert ist, wie das Känguru das fand.
➡ Trampoline können die Augen kräftigen
Beim Hüpfen auf einem Trampolin wird eine erhöhte G-Kraft ausgeübt. Regelmäßiges Springen kann zur Stärkung der Augenmuskeln und Augennerven beitragen. Diese Art der körperlichen Betätigung regt auch die Zellen an, um die Form und Funktion der Augenlinsen wiederherzustellen.
➡ Trampolinspringen ist olympische Sportart
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde Trampolinspringen zu einer offiziellen olympischen Sportart. Es gibt Einzelwettbewerbe für Männer und für Frauen. Die Wettkämpfer werden nach ihrer Leistung und der erreichten Höhe beurteilt.
➡ Der Rekord im Dauerspringen liegt bei 53 Tagen
Der Rekord im Dauerhüpfen wurde 1986 von einem sechsköpfigen Team der Delta-Epsilon-Bruderschaft der Cleveland State University aufgestellt. Die Gruppe schaffte es, insgesamt 53 Tage lang ununterbrochen zu hüpfen. Das Team erhielt einen Glückwunschanruf vom ehemaligen Studenten und damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan.
➡ Der höchste Sprung auf dem Trampolin war 67 m
Die höchste Sprunghöhe wurde von den Brüdern Sean, Eric und T.J. Kennedy erreicht. Mit einer Höhe von 670 cm (22 Fuß) stellten die Geschwister einen Guinness-Weltrekord auf.
➡ Das größte Trampolin der Welt misst 5.852 Quadratmeter
Das größte Trampolin der Welt befindet sich im Flip Out in Glasgow, Schottland. Es besteht aus kleineren Trampolinen, die zusammen eine Sprungfläche von 5.852 Quadratmetern ergeben.
➡ Der Rekord für die meisten Backflips in einer Minute liegt bei 49
Lucas Laurent hält den Rekord für die meisten Trampolin-Rückwärtssaltos in einer Minute mit insgesamt 49. Er schaffte es 2017 in Dänemark, fast einen Rückwärtssalto pro Sekunde zu machen.
➡ Trampolinspringen kann helfen, Osteoporose zu bekämpfen
Regelmäßiges Trampolinspringen erhöht die Knochendichte und kann dazu beitragen, die Knochenmasse bei älteren Erwachsenen zu erhalten. Dies hilft, Osteoporose vorzubeugen.
➡ Die meisten Menschen, die gleichzeitig sprangen, waren 375
Eine Gruppe aus dem Vereinigten Königreich stellte 2015 mit 325 Personen den Rekord auf. Dieser Rekord wurde vor kurzem in Singapur gebrochen, als dasselbe mit 375 Personen geschafft wurde.
Quelle: topline-trampolines.com
Trampoline sind eine tolle Möglichkeit, sich zu bewegen und Spaß zu haben. Spaß macht es garantiert auch, den Profis beim anstehenden Weltcup in der Boomtown dabei zuzusehen! Also don't forget to hüpf' nach Cottbus.
Name: Caio Lauxtermann
Geburtsjahr, -ort: 2003 | Kalifornien (Camarillo)
Berufliches Zuhause: Student & Trampolinweltmeister
Hobbies: Foto- und Videografie, Social Media
Status: Zugezogener
Caio Lauxtermann, noch 20 Jahre jung, strahlt mit den ersten Frühlingsboten um die Wette. Unglaublich locker und entspannt erscheint der Leistungssportler mit Wahlheimat Cottbus zum vereinbarten Interviewtermin. Im Gespräch wird schnell klar, wodurch das sonnige und offene Auftreten des Sympathieträgers geprägt wurde – als gebürtiger Kalifornier hat er eine gehörige Portion American Way of Life im Blut. Neben dem spannenden Umstand, dass sein deutscher Vater seine US-amerikanische Mutter in der Schweiz kennenlernte, blickt der Hoffnungsträger im deutschen Trampolinturnen sowohl auf seine sportlichen Anfängen im heimischen Garten als auch auf seine Erfahrungen als Neu-Cottbuser zurück. Wir sprachen außerdem über seine Olympia-Ambitionen sowie Freizeit-Entdeckungen in der Boomtown.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Besuch in Cottbus? Was ist dir besonders aufgefallen?
Im Januar 2018 kam ich erstmals zur Sichtung nach Cottbus um mir die Möglichkeiten hier anzusehen. Mein erster Eindruck damals: Hilfe, kein W-Lan! Schon auf der mehrstündigen Zugfahrt hatte ich kein Netz. Das fand ich natürlich nicht so toll. Von den Trainingsbedingungen, der Halle und der Nähe der verschiedenen Einrichtungen war ich allerdings begeistert. Das Konzept hat mich überzeugt, da ich wusste, ich könnte problemlos zwei Mal am Tag trainieren.
Wie kam es denn überhaupt, dass du Trampolinturner geworden bist, und warum bist du nach Deutschland gekommen?
Ersteres war wohl eher Zufall: Wir hatten zu Hause so ein Gartentrampolin. Mein Vater hat mir dort Saltos beigebracht. Wir hatten immer Wetten am Laufen, mit Eis zur Belohnung oder sowas ähnlichem. Im Alter von neun Jahren bin ich zu einem Verein gekommen und betreibe den Sport bald im zwölften Jahr. Zwischendurch hätte ich beinahe hingeworfen. Bei meinem ersten Doppelsalto bin ich auf dem Kopf gelandet und hatte eigentlich gesagt, das würde ich nie wieder machen!
Nach Deutschland zu kommen, war ehrlicherweise nicht meine freiwillige Entscheidung, sondern die meiner Eltern. Ich war 14 Jahre alt und musste mitziehen. Meine Familie wollte uns zwar weißmachen, wir würden nur ein Jahr bleiben, aber ich wusste schon, das kann nicht stimmen. Meine Mutter ist Amerikanerin, mein Vater Deutscher. Beide wollten uns Kindern (ich habe drei Geschwister) eine sehr gute Bildung ermöglichen. In Amerika wurden wir die ganze Zeit im Homeschooling unterrichtet – ich war nur zum Schluss noch ein halbes Jahr in der Highschool. Es haben auch politische Gründe eine Rolle gespielt. Außerdem ist das Leben in Kalifornien sehr teuer.
Wie war denn das Ankommen für dich, in Cottbus, Deutschland, Europa?
Es hat recht lange gedauert, mich in Deutschland zurechtzufinden, ca. 2 Jahre. Nicht nur das Wetter und die Mentalität der Menschen sind ja sehr verschieden im Vergleich zu Kalifornien. Als Familie sind wir nach Osnabrück gezogen, dort lebt unsere Verwandtschaft väterlicherseits. Nach Cottbus bin ich aufgrund des Sportes dann allein gekommen. Dank Internat und Sport habe ich aber gut Anschluss gefunden.
Gab es auch andere Optionen für dich als Cottbus?
Salzgitter und Bielefeld konnten mit den Möglichkeiten in Cottbus nicht mithalten. Hier hat mich einfach das Gesamtkonzept überzeugt. Sport geht in Cottbus vor allem, darauf wird sehr geachtet. Ich wurde auch schulisch gut gefördert, weil ich wusste, dass ich Abitur machen wollte. Im Einzelunterricht konnte ich aufholen zu den deutschen Sportlern. Mein Vater hat zwar zu Hause immer mit uns Deutsch gesprochen, geantwortet habe ich aber auf Englisch und hatte daher einige Schwierigkeiten mit der deutschen Grammatik.
Welche Vorteile siehst du für deine Karriere in Cottbus?
Eine institutionelle Sportförderung wie hier in Deutschland – vor allem im Trampolinturnen – gibt es in Amerika nicht. Als Sportsoldat bei der Bundeswehr bin ich hinsichtlich Finanzierung und Förderung bestens abgesichert und kann mich voll auf den Sport konzentrieren.
Wäre Hierzubleiben langfristig denkbar für dich?
Eine Variante wäre, nach der Sportlaufbahn in Cottbus Medizin zu studieren. Wenn wie geplant die Uniklinik kommt, würde das ja sehr gut passen. Trampolinturnen kann man nur bis etwa Ende 20. Allerdings hat es bisher mit meinem Praktikumswunsch weder im CTK noch im Sana Herzzentrum oder der Forster Klinik geklappt, daher habe ich mich nun erstmal für ein Fernstudium der Ernährungswissenschaften entschieden.
Perspektivisch kann ich mir auch vorstellen, nach Amerika zurück zu kehren, weil ich hier keine Wurzeln habe, auch nicht in Osnabrück. Es käme aber auch die Schweiz oder ein anderes Fleckchen in Europa in Frage, das ich mir selbst aussuche.
Was bedeutet es für dich, 2023 Weltmeister geworden zu sein und was sind die nächsten großen sportlichen Ziele?
Toll ist, ich komme viel rum durch den Sport: Tokio, Florida, Portugal, Bulgarien, England, Russland oder Baku – um nur einige Ziele zu nennen. Das Highlight war dann natürlich der Weltmeistertitel 2023 im Synchron mit meinem Partner Fabian Vogel. Beim anstehenden Trampolin-Weltcup vom 22.-24. März in der Lausitz-Arena in Cottbus wird ein großes Teilnehmerfeld erwartet. In diesem Jahr dreht sich alles um die Olympia-Qualifikation. Ich habe zwar Chancen, will aber vor allem Erfahrungen bei den „Erwachsenen“ und im internationalen Starterfeld sammeln. Mein Fernziel ist hauptsächlich L.A. 2028 – witzig auch, weil dort meine Karriere ihren Anfang genommen hat.
Wie immer fragen wir am Ende nach dem Lieblingsort: Was sollten neue Cottbuser*innen sich unbedingt ansehen?
Ich bin gern am Spreeufer unterwegs oder auch vom Spreewehr zum Branitzer Park. Mit meinen Freunden „cheate“ ich gern mal im Redo XXL oder in der Strandbar.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Erlebe Caios Sprungtalent live beim Weltcup im Trampolinturnen. Vom 22. bis zum 24. März 2024 wird Cottbus mit der Lausitz-Arena der Austragungsort für das sportliche Großevent sein. Besondere Spannung verspricht der Wettbewerb in der Lausitz aufgrund möglicher Olympia-Qualifikationen. Wir drücken Caio und allen teilnehmenden Sportler*innen fest die Daumen!
Don’t forget to Hüpf!