In der vergangenen Woche wurde der Startup Lausitz Accelerator feierlich gestartet – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Modellregion Gesundheit Lausitz.
Das neue Start-up-Zentrum ist ein Projekt der Thiem Research GmbH, einem jungen Forschungsunternehmen aus Cottbus, das die medizinische Versorgung der Zukunft aktiv mitgestaltet und Forschungsergebnisse in die Praxis überführt.
Der Accelerator begleitet Gründer:innen mit einem 12-monatigen Entwicklungsprogramm, das individuelle Coachings, praxisnahe Workshops, strategische Beratungen sowie den Zugang zu einem starken Netzwerk umfasst. Außerdem können die Startups moderne Büro-, Werk- und Laborflächen vor Ort nutzen.
Aktuell entsteht auf dem Medizincampus ein neues Gründungszentrum, das künftig Raum für Innovation und Zusammenarbeit bietet. Mit dem Neubau rücken die Startups noch näher an die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem heran und profitieren so von direktem Austausch und gemeinsamen Entwicklungsimpulsen.
Das Programm ist branchenoffen, legt seinen Schwerpunkt aber klar auf medizinische Innovationen. Am 01. Januar 2026 starten die ersten Teams in den Accelerator. Bereits aufgenommen wurden HyPhoX, Seenland Safran, AIQ Europe GmbH, IQONIC AI, Sleepy Dreams, quantum grade materials GmbH i. G., JarvisMed, ImmuniFriend, Neurofit, ClioAssist und die averla GmbH. Die Unternehmen arbeiten in den nächsten Jahren direkt auf dem Campus vom Uniklinikum im Startup Lausitz Accelerator.
Für das Entwicklungsprogramm können sich die Startups hier bewerben.
Im BOOMTOWN Interview am Mittwoch erfährst du von Robert Holzschuh, Mitarbeiter der Thiem-Research GmbH/ Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem und Leiter des Projektes Startup Lausitz Accelerator, über welche Innovationen sich Cottbuser:innen in Zukunft freuen können.
Am 27. Dezember 2025 findet auf dem Cottbuser Altmarkt erneut der „Markt der 1.000 Jobs“ statt. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz lädt beim traditionellen Rückkehrertag alle Rückkehrwilligen, Zuzugsplanenden und immer Hiergewesenen herzlich ein, sich über aktuelle Entwicklungen und Karrieremöglichkeiten direkt mit Arbeitgebern und Behörden zu informieren. Oberbürgermeister Tobias Schick eröffnet die Veranstaltung. Ansprechpartner für KITAS, Schulen, Integration und Stadtentwicklung werden ebenfalls vor Ort sein, sowie Angebote für Wohnen und Freizeit. Gemeinsam unterstützen wir das Ankommen in der Boomtown Cottbus auf breiter Linie. Angebote für Familien runden das Event nach den großen Feiertagen ab.
Präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Ihre Projekte und verfügbaren Stellen, knüpfen Sie Kontakte und gewinnen Sie neue Talente in familiärer, winterlicher Atmosphäre.
Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen, ein Kennenlerngespräch auf dem Riesenrad zu führen!
Konnten wir Ihr Interesse wecken? Sichern Sie sich einen der begehrten Standplätze hier: Standanmeldung: BOOMTOWN Cottbus - Markt der 1.000 Jobs • guestoo.de.
Unter den ersten 10 Anmeldungen verlosen wir außerdem einen „BOOMTOWN-Drilling“.
Anmeldeschluss ist der 30. November 2025.
Informationen:
BOOMTOWN Rückkehrertag
Freitag, den 27. Dezember 2025, von 13 bis 17 Uhr
Cottbuser Altmarkt, neben dem Riesenrad.
Eintritt frei.
Unsere Familie Nowak lädt euch ein: Ein Abend voller Inspiration, Digitalisierung zum Anfassen und Ideen, die unseren Alltag besser machen – für Groß und Klein.
Am 11. Oktober 2025 wird das Rathaus Cottbus bei der Nacht der kreativen Köpfe (NDKK) zu eurem digitalen Erlebnisort.
Freut euch auf spannende Projektvorstellungen, interaktive Einblicke und viele lustige Aktivitäten.
Mehr Infos hier Smart City - BOOMTOWN COTTBUS
Am 11. Oktober 2025 verwandelt sich das Rathaus Cottbus bei der NDKK in einen bunten Erlebnisort für die ganze Familie!
Hier erfährst du, was Smart City im Einzelnen bedeutet und kannst:
➡Malen,
➡Schoki gestalten,
➡Speed- Monopoly spielen oder
➡Filme schauen.
Hier kommen Kinder und Erwachsene gleichermaßen auf ihre Kosten! Neugier stillen, Spaß haben, staunen – digital & analog.
Kommt vorbei und macht den Rathaus-Rundgang zum Familien-Highlight!
Wo: Rathaus Cottbus
Wann 11.10.2025 | 18 bis 24 Uhr
Mehr Infos: Smart City - BOOMTOWN COTTBUS
Name: Familie Nowak
Geburtsjahr, -ort: 2025 I Cottbus
Berufliches Zuhause: Stadtverwaltung Cottbus
Hobbies: Picknicks, Ausstellungen, Wander-Apps, Kino und Smart-TV Zuhause
Status: Heimatverliebte
Wir stellen vor: Familie Nowak. Diese Familie gibt es (noch) nicht in Wirklichkeit, aber sie würde perfekt in die Boomtown Cottbus passen. Nicht nur weil ihre Mitglieder sympathisch und nahbar wirken, sondern auch weil sie dir die Handlungsfelder der Smart City näherbringen, die einzelnen Projekte lebensnah beschreiben und die Vorteile für jeden Cottbuser und jede Cottbuserin auf den Punkt bringen. Wir haben Sandra, Thomas, Mia, Max und Christa gefragt, was Cottbus so smart macht und warum du zur ndkk am 11. Oktober unbedingt das Rathaus besuchen solltest.
Als digitale Familie seid ihr quasi in Cottbus „geboren“ – warum gibt es keine bessere Heimat für euch fünf, als die smarte Lausitzmetropole?
Für uns passt Cottbus einfach: kurze Wege, viel Grün, nette Nachbarschaft – und gleichzeitig dieser Aufbruch. Digitales hilft uns im Alltag, aber das Beste sind die Menschen: Man kennt sich, hilft sich, kann Ideen schnell ausprobieren. Die Kinder kommen sicher zur Schule und Oma hat alles in der Nähe. Tradition und Zukunft liegen hier dicht beieinander – vom Wochenmarkt bis zu neuen Projekten am Ostsee. Diese Mischung aus Herz, Raum und Tempo gibt’s so nur in der smarten Lausitzmetropole. Hier fühlen wir uns zuhause.
Herr Nowak, Sie haben täglich Patientinnen und Patienten im Auto – was hat sich für Sie durch das digitale Transportportal am meisten verändert: Ihre Routen oder Ihre Laune?
Auf jeden Fall beides – aber vor allem meine Laune. Früher gabs eine Telefonkette, heute klare Aufträge über die Fahrer-App, direkt aus dem Transportportal mit Leitstellen-Anbindung. Ich sehe den Status und die Priorität, kann Fahrten annehmen, umplanen oder zurückgeben. Das bedeutet weniger Leerlauf, weniger Stress und kürzere Wartezeiten für Patienten. Die Routen sind dadurch auch schlauer geworden, weil Ressourcen besser genutzt und Patientenwünsche berücksichtigt werden. Kurz zusammengefasst: digital = bessere Touren, viel bessere Laune.
Frau Nowak, Sie nutzen das Digitale LehrerInnenzimmer. Was macht mehr Spaß: Unterricht vorbereiten oder digitale Tipps von Kolleg:innen in ganz Cottbus zu entdecken?
Beides! Unterricht vorbereiten liebe ich – aber im Digitalen LehrerInnenzimmer macht das Stöbern fast noch mehr Spaß: Ideen aus ganz Cottbus, fertige Materialien, kurze Erklärvideos und schnelle Tipps, die ich direkt nutzen kann. Über die Kommentarfunktion tausche ich mich mit der Kollegenschaft aus, und finde auch hilfreiche Tools wie zum Beispiel KI-Anwendungen. So wird Vorbereitung einfacher – und ich habe mehr Qualitätszeit für die, um die es wirklich geht: Unsere Schülerinnen und Schüler.
Max, du weißt in deiner Schule genau, wie viel Energie verbraucht wird. Sind du und deine Freunde schon die „Energiespardetektive“ von Cottbus?
Fast! Ich kenne den Energieverbrauch selbst nicht genau, aber dafür die Leute von der Stadt. Wir haben gelernt, dass Cottbus das bei vielen Gebäuden misst. Das System checkt automatisch Strom, Wärme oder Wasser, und meldet sich, wenn etwas komisch ist. Auf einem Bildschirm, der sich alle 15 Minuten erneuert, sehen die Experten dann, ob nachts noch Geräte an sind oder die Lüftung falsch läuft. Dann können sie es sofort anpassen. Das ist super fürs Klima und spart viel Geld. Ich will auch Energiespardetektiv werden!
Mia, dank der Echtzeitdaten weißt du, wann dein Bus wirklich kommt. Verrate uns: kommst du dadurch jetzt immer pünktlich zu deinen Verabredungen?
Meistens, ja. Die neuen Anzeiger an den Haltestellen zeigen in Echtzeit, wann der Bus wirklich kommt – nicht nur den Plan. Wenn er drei Minuten später ist, sehe ich das sofort und kann noch schnell losrennen oder entspannt warten. Seit es in Cottbus so viele neue Anzeigen gibt, klappt das viel besser. Pünktlich sein muss ich trotzdem selbst: Handy einpacken, Schuhe an, los. Dann bin ich meistens rechtzeitig beim Treffen mit meinen Freundinnen.
Christa Nowak, Sie haben Ihre Mülltonne schon online bestellt – was wollen Sie als Nächstes digital erledigen: Reisepass, Geburtstagskarte oder vielleicht gleich den Enkel anmelden?
Nach der Online-Mülltonne? Als Nächstes beantrage ich meinen neuen Reisepass übers Bürgerportal. Da sind immer mehr Formulare digital verfügbar – bald sogar Bezahlen im Portal und die sichere Anmeldung mit BundID. Die Geburtstagskarten schreibe ich weiter selbst, aber ich finde es großartig, was ich schon alles online erledigen kann. Mir gefällt alles auf cottbus.de – sehr übersichtlich und ohne Anstehen.
Familie Nowak, das Open Data Portal zeigt neue Spielplätze und Baugebiete in 3D. Wer von Ihnen entscheidet dann, ob der nächste Spielplatz lieber eine Schaukel oder eine Kletterwand bekommt?
Max: Ich stimme für die Schaukel.
Mia: Team Kletterwand – logisch!
Sandra: Im Portal gibt’s Umfragen, dort gebe ich mein Votum ab. Und über die Rückmeldefunktion sammle ich unsere Ideen als Familie.
Thomas: Ich achte auf Wege, ausreichend Beleuchtung und gute Anfahrt.
Christa: Ich wünsche mir Bänke im Schatten und Barrierefreiheit für meine Freundinnen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.
Alle: Entscheiden tun viele gemeinsam: Wir und andere Cottbuser geben Feedback, die Stadt bündelt es im Beteiligungsportal und plant transparent sichtbar im Open-Data-Portal. So muss Beteiligung aussehen!
Wenn Sie an das Cottbus von 2035 denken – was wird für Ihre Familie im Alltag selbstverständlich sein, was wir uns heute noch kaum vorstellen können?
Sandra: Unterricht wird hybrid und haptisch. Eine Art KI könnte Aufgaben aus echten Stadtprojekten bauen und wir testen Lösungen in einem digitalen Stadtzwilling – alles an einem Tag.
Max: Schule kann super schlau werden: Licht und Heizung gehen überall automatisch an, wenn jemand da ist, und sind aus, wenn niemand kommt. Und wir können überall lernen – aufm Handy oder in der Schule.
Mia: Ein Schwarm autonomer Shuttles fährt mich überall hin, wohin ich will.
Thomas: Die Straßen sprechen mit Fahrzeugen, alles ist miteinander vernetzt und so lösen sich Staus auf bevor sie überhaupt entstehen!
Viele Städte in Deutschland schauen auf Cottbus. Was macht Sie stolz, wenn Sie Bekannten von den Smart City Projekten erzählen?
Uns macht stolz, dass Cottbus digitale Lösungen nicht nur testet, sondern für die Menschen alltagstauglich macht. Wir merken schon jetzt, dass dadurch vieles besser und einfacher wird. Wenn Dinge wie von allein laufen, haben wir alle viel mehr Lebensqualität und Spaß.
Stellen Sie sich vor, Sie dürften eine weitere digitale Idee für Cottbus einbringen. Was wäre Ihr persönlicher Wunsch, damit die Boomtown noch lebenswerter wird?
Unser Wunsch wäre eine Art „Cottbus-Companion“ mit Familienmodus – vielleicht eine App, die Wege, Zeiten und Bedürfnisse verbindet: freie Spielplätze, sichere Routen, tolle Veranstaltungen, ÖPNV und Sharing-Angebote, Arztfahrten, Schulinfos, Barrierefreiheit und Beteiligung. Alles in einer App und offen für lokale Anbieter.
Welchen Ort in Cottbus würden Sie schon heute Ihren Lieblingsort nennen und welcher könnte es in vielleicht 15 Jahren sein?
Als Familie verbringen wir sehr gerne Zeit im Branitzer Park. Schön im Sommer mit Picknick und zusammen Karten spielen. Da wir die Natur lieben, wird unser Lieblingsort in 15 Jahren sehr wahrscheinlich auch irgendwo im Grünen sein – nur dann wird unsere Familie viel größer und smarter sein!
Lerne unsere Musterfamilie und ihre Themen näher kennen – in Lebensgröße präsentieren sie dir bei der diesjährigen Nacht der kreativen Köpfe im Rathaus am Neumarkt 5, was hinter den Smart City Projekten steckt. Sehen wir uns am 11. Oktober?
Neugierig, was im Rathaus passiert? Merkt euch den 11. Oktober 2025!
Macht euch bereit für einen Abend zum Staunen, Mitmachen und Spaß haben – für Groß und Klein!
Die Nacht der Kreativen Köpfe (NDKK) verwandelt Cottbus von 18 bis 24 Uhr in ein großes Erlebnis für Kopf und Herz.
Bürgermeisterin Doreen Mohaupt und Beigeordneter Dr. Markus Niggemann laden euch herzlich ein, das Rathaus als Smart-City-Erlebnisort zu entdecken.
Mit einem Ticket kannst du spannende Ausstellungen und Präsentationen an 20 Orten quer durch die Stadt besuchen.
Alle Info hier: ndkk.de
Unter Boomtown findet ihr alle Smart City Projekte und Themen, die unsere Stadt Cottbus fit für die Zukunft machen.
Erlebt am 11. Oktober 2025 bei der Nacht der kreativen Köpfe (NDKK) im Rathaus Cottbus die Ergebnisse unserer digitalen Projekte und Testläufe – transparent, offen und für alle zugänglich.
Kommt vorbei und entdeckt, wie wir gemeinsam Cottbus digitaler, smarter und lebenswerter gestalten!
Mehr unter Smart City - BOOMTOWN COTTBUS
Seit rund drei Monaten gibt es in der BOOMTOWN Cottbus eine echte Unterstützung fürs Ankommen. Die App „Integreat“ bündelt alle wichtigen Infos zu den Themen Arbeiten, Wohnen, Kita & Schule, Freizeit und Beratung.
Mit Push-Benachrichtigungen bleibst du immer auf dem Laufenden über neue Angebote, Services und Events. So wird Integreat zum digitalen Begleiter für alle in Cottbus, egal ob Neuankömmling, Rückkehrer:in oder schon lange hier zu Hause.
➡ mehrsprachig
➡ offline nutzbar
➡ als App & Webversion verfügbar
Die App kannst du kostenlos im App-Store oder bei Google Play herunterladen.
Du suchst weitere Tipps für dein Ankommen in der BOOMTOWN Cottbus? Melde dich bei uns, wir helfen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Name: Svitlana Bychkova
Geburtsjahr, -ort: 1988 | Mariupol (Ukraine)
Berufliches Zuhause: Bauingenieurin
Hobbies: Freunde treffen, Veranstaltungen besuchen und neue Menschen kennenlernen, Spaziergänge am Meer
Status: Zugezogene
Svitlana Bychkova ist 2022 aus Mariupol (Ukraine) geflüchtet und hat sich ohne Sprachkenntnisse in Cottbus ein neues Leben aufgebaut. Diese Erfahrungen teilt sie mit vielen – und dennoch ist ihr Engagement beim Ankommen in der neuen Heimat beispiellos. Wer und was der studierten Bauingenieurin auf Ihrem bewegenden Weg nach Cottbus geholfen hat, welche Tipps sie Zuziehenden mitgeben kann und wofür sie besonders dankbar ist, erzählt sie im BOOMTOWN Interview.
Wie und wann hat Ihr Weg nach Cottbus begonnen?
2011 habe ich mein Bauingenieurstudium in der Region Donezk abgeschlossen und mehrere Jahre in meinem Beruf gearbeitet. Ich war voller Lebensfreude. Aber 2014 musste ich wegen des Krieges in der Ostukraine zu meiner Familie in meine Heimatstadt Mariupol fliehen. Dort lebte und arbeitete ich bis 2022, dann eskalierte der Krieg, Mariupol wurde bombardiert, schwer zerstört und von Russland besetzt. Wir mussten erneut fliehen. Wir hatten keine Heizung, keinen Strom, kein Gas, kein fließendes Wasser und kein Mobilfunknetz mehr. Ich habe meine Wohnung, mein Auto und mein gesamtes Leben zum zweiten Mal verloren. Wir mussten im Treppenhaus wohnen und das Essen auf offenem Feuer kochen. Es war bitterkalt, damals etwa minus 15 Grad. Ich war wie gelähmt – aber ich musste Entscheidungen treffen, um meine Familie zu schützen. Der erste Schritt war, überhaupt aus Mariupol herauszukommen. Es gab keine offiziellen Evakuierungen. Wir fanden einen privaten Fahrer, der uns gegen viel Geld ein Stück aus der Stadt brachte. Erst danach erhielten wir offizielle Hilfe und fuhren mit rund 30 Bussen Richtung Saporischschja (Ukraine). Die Fahrt war lang und nervenaufreibend, mit vielen Kontrollen. In Saporischschja warteten Freunde von mir und ich konnte endlich mit meiner Cousine telefonieren. Meine Cousine Lena wohnt schon seit 20 Jahren in der Region um Cottbus, daher kannte ich die Stadt aus Erzählungen. Sie sagte mir, dass es in Cottbus Unterstützung für Ukrainer:innen gibt, also entschied ich, mit meiner Familie nach Cottbus zu gehen. Zwei Wochen später waren wir in Deutschland und haben unser neues Leben begonnen.
Können Sie sich noch an Ihre ersten Wochen in Cottbus erinnern?
Das Erste, was ich von Cottbus gesehen habe, war der Bunte Bahnhof. Anfangs wohnten wir, gemeinsam mit vielen anderen Geflüchteten, gegenüber vom LEAG Energie Stadion in der Messehalle von Cottbus. Die erste Zeit war sehr schwer für mich. Ich habe viel geweint. Über meine Cousine habe ich zwei ihrer Freundinnen, Anja und Christine, kennengelernt. Sie haben mir unglaublich geholfen und unterstützt. Für immer trage ich sie in meinem Herzen. Endlich konnte ich wieder leben und lachen. Heute sind sie für mich meine Familie. Gemeinsam haben wir sogar eine Operation für meine Mutter organisiert, das werde ich ihnen nie vergessen.
Das Welcome Center Cottbus hilft Menschen aus dem In- und Ausland beim Ankommen in Cottbus. In welcher Form hat Sie das Welcome Center beim Ankommen unterstützt?
Ich habe ein halbes Jahr einen Integrationskurs besucht und dort Deutsch gelernt. Nach vier Monaten habe ich mich schon für die erste Prüfung angemeldet, diese aber nicht bestanden und auch bei der zweiten Prüfung bin ich durchgefallen. Für mich war dasvöllig neu, denn normalerweise konnte ich mit Prüfungssituationen immer gut umgehen. In dieser Zeit lernte ich das Welcome Center Cottbus kennen. Dort hat man mir vom Sprachcafé erzählt und mich ermutigt, ein Praktikum zu machen. Am Ende hatte ich drei Praktika bei verschiedenen Arbeitgebern und habe in der Zwischenzeit selbstständig die B1- und später auch die B2-Prüfung abgelegt. Im April 2024 hat das Welcome Center Cottbus eine Lerngruppe für Ingenieur:innen gegründet, an der ich seitdem regelmäßig teilnehme. Die Teilnahme ist kostenlos, freiwillig und sehr hilfreich für alle Teilnehmenden, die die Fachsprache und die Arbeitsprinzipien im Ingenieurwesen in Deutschland besser verstehen möchten.
Was bedeutet das Welcome Center für Sie persönlich?
Ohne das Welcome Center wäre vieles nicht möglich gewesen. Dort habe ich nicht nur die Hilfe beim Erlernen der Sprache und Finden der Praktikumsplätze erhalten, sondern auch bei der Anerkennung meines Ingenieurabschlusses. Seit Januar ist mein Diplom offiziell anerkannt und ich konnte ein festes Arbeitsverhältnis eingehen. Bei allen Schritten war das Welcome Center eine wichtige Unterstützung für mich. Noch jetzt bin ich jeden Mittwoch im Welcome Center und treffe mich da zu einer Art Stammtisch speziell für Ingenieur:innen. In dem Kurs entscheiden wir gemeinsam, was wir lernen wollen. Wir sprechen über Bewerbungen, berufliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, deutsche Regeln und Gesetze und lernen gemeinsam Fachvokabeln. Es ist immer eine bunte Mischung und ich mag den Austausch sehr.
Was würden Sie anderen Neuankommenden in Cottbus mit auf den Weg geben?
Ich kann empfehlen offen zu sein, nach draußen zu gehen und verschiedene Leute kennenzulernen. Dabei bekommt man die besten Tipps, die das Ankommen in einer neuen Stadt erleichtern. Ich bin in meiner Freizeit viel in Cottbus unterwegs, besuche Straßenfeste und Veranstaltungen und vernetze mich mit Menschen. Auch wer die Sprache noch nicht gut beherrscht, profitiert von der täglichen Alltagskommunikation. Durch meine Praktika musste ich immer viel Deutsch sprechen. Ich hatte viele liebe Kolleg:innen um mich herum, die mir geholfen haben, wenn ich mal etwas nicht richtig verstanden habe. Im Alltag viel Deutsch zu sprechen ist wichtiger als jeder Sprachkurs. Nehmt außerdem alle Unterstützungsangebote an, die es gibt. In Cottbus gibt es viele großartige Menschen, die sich für euch einsetzen.
Wie sieht Ihr Leben heute, 3,5 Jahre nach Ihrem Ankommen, aus?
Meine Familie wohnt in der schönen Stadt Cottbus, die für uns wie ein zweites Zuhause geworden ist. Hier haben wir auch eine deutsche Familie, die uns sehr ans Herz gewachsen ist und für uns große Bedeutung hat.
In Cottbus habe ich meinen Partner Viktor kennengelernt, mit dem ich nun seit drei Jahren glücklich zusammen bin. Obwohl er, genau wie ich, aus der Ukraine kommt, konnten wir uns erst hier begegnen – als wäre es Schicksal. Beruflich bin ich einem wunderbaren Unternehmen als Projektbearbeiterin tätig. Mein großartiges Team unterstützt mich stets und gibt mir die Möglichkeit, mich im Bereich Bauwesen kontinuierlich weiterentwickeln. Das alles ist nicht selbstverständlich. Ich bin heute ein glücklicher Mensch. Dafür bin ich unendlich dankbar. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Deutschland und den Menschen hier bedanken, die uns geholfen haben, ein neues Leben aufzubauen.
Haben Sie einen Lieblingsort in Cottbus? Welchen Ort sollten sich Neuankömmlinge unbedingt anschauen?
Ich liebe den Weg entlang der Spree, an der Käthe-Kollwitz-Brücke und der Spree-Meile entlang. Die Bäume und das Wasser geben mir Ruhe. Dort kann ich durchatmen und meinen Kopf freibekommen.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Lisa Krauz.
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Erfahre mehr über das Welcome Center und die Angebote beim Tag der offenen Tür am 25.09.2025, 11-18 Uhr, Berliner Straße 157, 03046 Cottbus.
Seit bereits zwei Jahren begrüßt das Welcome Center Cottbus alle neuen Cottbuser:innen und bietet Rat zum Ankommen und Bleiben in der Boomtown.
Wer einen Blick in das Welcome Center werfen möchte, kann beim Tag der offenen Tür mehr über die Beratungsangebote erfahren. Wusstest du, dass sich die Arbeit des Welcome Centers an JEDE Fach- und Arbeitskraft richtet – egal ob aus Peitz, Peking oder Paderborn?!
Der Tag der offenen Tür findet am 25.09.2025 von 11-18 Uhr im Welcome Center Cottbus statt (Berliner Straße 157, 03046 Cottbus). Besucher:innen können sich bei Snacks und Getränken informieren, ins Gespräch kommen, Netzwerken und bei Bastel- & Mitmachaktionen aktiv werden. Als besonderes Highlight wird das Infohaus des Projektes „Vorintegration und Übergangsmanagement – den Migrationsprozess erfolgreich gestalten“ des Goethe-Instituts eingeweiht.
Weitere Informationen zum Welcome Center Cottbus gibt es hier.
Am Mittwoch erzählt Svitlana Bychkova, was sie mit dem Welcome Center verbindet und wie ihr dort beim Ankommen in Cottbus geholfen wurde.