Name: Alexander Knappe
Geburtsjahr, -ort: 1985 | Guben
Berufliches Zuhause: Sänger & Fast-Lehrer
Hobbies: Golf, Sport, Reisen
Status: Immer-wieder-Heimkehrender
Er singt von seinen Erfahrungen, Herzensthemen, Wurzeln und Verbundenheit – als Heimatbotschafter begleitet er Boomtown Cottbus seit nunmehr zwei Jahren. Am 17. Juli gab Alexander Knappe bekannt, seine 20-jährige Karriere selbstbestimmt beenden zu wollen. Vielen wird er fehlen. Mit seinen energetischen Auftritten und einer nahbaren Erscheinung ist Alexander Knappe immer einer von uns geblieben und hat doch mit den ganz Großen auf einer Bühne gestanden. Wir ziehen mit ihm Bilanz über sein Leben auf der Überholspur. War es Zufall oder Schicksal, was ihn überhaupt zum Sänger hat werden lassen? Wieso er sich gerade jetzt verabschiedet, wo du ihn noch erleben kannst und was er für die Zukunft plant, all das erfährst du im Interview.
Man spürt deine tiefe Verbundenheit mit deiner Heimat Cottbus. Wie hat dich die Stadt geprägt?
Ich bin zwar in Guben geboren, aber schon mit einem Jahr nach Cottbus gezogen. Plattenbau, Schmellwitzer Straße, das war meine Hood. Dieser Ort spielt ja auch in ganz vielen meiner Videos eine Rolle. Hier bin ich groß geworden, hier hat alles angefangen. Meine Jugend bis zu meinem 13. Lebensjahr verbrachte ich in Cottbus.
Warst du schon als Kind außergewöhnlich musikalisch? Woher kommt deine Leidenschaft für Musik?
Erstmal drehte sich alles um Sport – zur Musik hat mich ein riesiger Zufall gebracht. Mit 13 ging ich zunächst als Leichtathlet auf die Sportschule, dort wurde mein Fußball-Talent entdeckt. Das brachte mich dann zu Hertha, die mich direkt gescoutet und nach Berlin weggelockt haben. Seitdem lebe ich dort. Ich sage aber immer, mein Herz ist in Cottbus und mein Kopf in Berlin.
Vom Fußballer zum Sänger – wie kam das also?
Meine Eltern waren musikalisch, beide im Singeclub. Meine Oma wollte immer große Schlagersängerin werden, hat sich aber nie getraut zu einem Casting zu gehen. Zur Musik kam ich schicksalhaft: an dem Tag als ich mein Abi nicht bestanden habe, fuhr ich mit gerissenem Kreuzband und aufgelöstem Profivertrag nach Cottbus. Hier fand auf dem Altmarkt ein Radiocasting statt, bei dem ich spontan mitmachte. In der Jury saß ein Produzent, der mich sofort in sein Berliner Studio eingeladen hat. Da war ich 18.
Verrückt! Und wie steil startete deine Karriere?
Eher mühsam, denn meinen ersten Plattenvertrag unterschrieb ich erst 10 Jahre später. Das bedeutete 10 Jahre Lehrgeld zahlen, arbeiten um Musik zu machen, Castingsendung mit furiosem Ende, erste selbstgedrehte Videos, Bundeswehr, Studium auf Lehramt angefangen und mit 27 abgebrochen und mit 28 endlich der erste Plattenvertrag in Hamburg. Ein Jahr später brachten wir dann das Album „Zwei Mal bis unendlich“ raus, mit „Weil ich wieder zu Hause bin“ – dem Song und Video zur damaligen RTL-Kampagne.
Was sind für dich die herausragendsten Momente der letzten 20 Jahre als Künstler?
Es sind die Gegensätze. Anfangs musste ich mir das Publikum erspielen. Später gründete ich ein eigenes Orchester. Ich habe mir alles erarbeitet. Beim ersten Konzert in Berlin stand ich vor 80 Leuten, heute fülle ich die Stadthalle oder die Hamburger Große Freiheit. Es ist komisch und schön zugleich, wie einen die Leute feiern oder auf der Straße erkennen. Die kleine Tournee mit Evan Christ und dem Staatstheater oder meine eigene Radiosendung auf BB Radio „die Knappe Stunde“ bis hin zum Lausitzer Autokinofestival während der Corona-Zeit – alles hat riesig Spaß gemacht. Das LkkL ist natürlich auch eine tolle Sache. Für mich persönlich ist es auch die Erfahrung, dass ich etwas wirklich gut kann. Ich bin dankbar dafür, auf die Bühne gehen und das Publikum begeistern zu können.
Und was hast du als Herausforderung empfunden? Was wird dir weniger fehlen?
Wenn ich das so Revue passieren lasse, haben uns Künstlern sowohl die Ukraine-Krise als auch Corona-Pandemie ziemlich zugesetzt. Das ist schon eine Zeitenwende, auch in der Musikbranche. Vieles danach ist nicht mehr wie vorher und hat unseren Job erschwert. Aus der Not heraus mussten viele in dieser Zeit zurückschalten, ich allerdings habe eher den nächsten Gang eingelegt und noch mehr ausprobiert. Ich würde mich eher zu der Mittelschicht der Sänger*innen zählen und da ist es einfach verdammt schwer, von der Musik zu leben, egal wie fleißig man ist.
Hat dich das vor allem dazu bewegt, jetzt Aufhören zu wollen?
Mir war klar, dass ich das aktuelle Tempo nicht ewig halten kann. Ich wollte einfach selbst entscheiden, wann es soweit ist. Ich will auch an einem Punkt gehen, wo ich erfolgreich bin. Auch meine Halbwertszeit wird irgendwann kommen. Die hohe Schlagzahl in der Musik finde ich schwierig – ich mag es nicht, ein Jahr an einem Album zu schreiben, was nach einer Woche schon keiner mehr hören will. Wirklich lange Karrieren wie Grönemeyer, Lindenberg usw. wird es nicht mehr geben. Das finde ich sehr schade. Man merkt nicht wenn was anfängt, aber man spürt, wenn was aufhört!
Jetzt hast du ja noch ein paar Highlights geplant – erzählst du uns, wo deine Fans dich noch erleben können?
Als nächstes steht ja das Open Air (Liebe-kennt-keine-Liga) an. Anfang 2025 gehe ich nochmal auf Abschiedtour „Tschau“. Mein letztes Konzert wird natürlich in Cottbus sein, am 15. Februar 2025 zu meinem 40. Geburtstag!
Und was kommt nach dem Sänger Alexander Knappe?
Meine Erfahrungen und die Energie, die ich habe, würde ich gern weitergeben. Dafür habe ich ja auch die Knappe Entertainment gegründet. So genau weiß ich es aber tatsächlich noch nicht. Da ist natürlich auch ein bisschen Angst davor, nicht zu wissen, was kommt. Auf der anderen Seite freue ich mich auch auf ein etwas normaleres Leben. 20 Jahre lang gab es „Alexander Knappe – die Kunstfigur“, ständig auf der Überholspur. Ich würde mir wünschen, dass ich mich bald irgendwo angekommen fühlen kann. Am liebsten würde ich mein eigener Chef bleiben. Vielleicht meint es das Schicksal auch hier wieder gut mit mir.
Als Heimatbotschafter hast du sicher einen besonderen Lieblingsort in der Boomtown, den sich neue Cottbuser*innen unbedingt ansehen sollten?
Mein Lieblingsort ist das Stadion der Freundschaft. ❤️
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
Für seinen Heimatverein Energie Cottbus organisiert Alexander Knappe seit 2019 das Open Air „Liebe-kennt-keine-Liga“. Ursprünglich ein Sponsoringevent und für die Nachwuchsförderung gedacht; heute ein waschechtes Festival. Am 7. September erlebst du zum vierten und letzten Mal hochkarätige Künstler*innen open air im Spreeauenpark, die gemeinsam mit Alexander Knappe Liebe von der Bühne verteilen und für einen unvergesslichen Tag sorgen werden. Neben jeder Menge guter Musik, erwarten dich u.a. ein Familienfest mit Kinder-Fußballturnier, Dartwettbewerb und beliebtem FCE-Fantrödelmarkt!
Alle Infos: https://liebe-kennt-keine-liga.de/
Tickets hier: https://www.eventim.de/event/liebe-kennt-keine-liga-open-air-2024-spreeauenpark-cottbus-18308266/
2x2 Tickets gibt es auf unserem Instagram-Account zu gewinnen.
Wortgewandt und voller Tatendrang: nach 20 Jahren auf der Bühne verabschiedet sich Alexander Knappe Anfang 2025 als Sänger. Wo & wie alles begann und ein paar mehr Insights erfährst du am morgigen Mittwoch im Boomtown-Interview vom Erfinder des Liebe-kennt-keine-Liga-Open-Airs, Alexander Knappe persönlich.
Um den Wandel vollziehen und die Transformation zur Boomtown umsetzen zu können, braucht es weitere Fachkräfte in den Bereichen Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt. Komm‘ in die Boomtown Cottbus, gestalte die Zukunft mit und werde „Boomtown-Macher“. Diese Jobs warten auf dich:
➡ Ingenieur/-in Planung/Baubetreuung (m/w/d)
befristet, Bewerbungsende 26.07.2024
https://www.cottbus.de/aktuelles/stellen/jobs/ingenieur_-in_planung_baubetreuung_m_w_d_bewerbungsende_26_07_2024.html
➡ Sachbearbeiter/in Kommunale Bewertung / Bodenordnung (m/w/d)
unbefristet, Bewerbungsende 30.07.2024
➡ Stadttechnische/r Infrastrukturplaner/in (m/w/d)
unbefristet, Bewerbungsende 09.08.2024
https://www.boomtown.de/stellenangebote/stadttechnische-r-infrastrukturplaner-in-m-w-d-11664.html
➡ Ingenieur/in für Landschaftsplanung/Objektplanung/Baubetreuung Strukturwandel (m/w/d)
unbefristet, Bewerbungsende 20.08.2024
➡ Ingenieur/-in für Landschaftsplanung/Objektplanung/Baubetreuung (m/w/d)
unbefristet, Bewerbungsende 20.08.2024
➡ Ingenieur/-in Elektrotechnische Gebäudeausrüstung (m/w/d)
unbefristet, Bewerbungsende 30.07.2024
https://www.boomtown.de/stellenangebote/ingenieur-in-elektrotechnische-gebaeudeausruestung-m-w-d-11797.html
➡ Ingenieur/in Heizung, Lüftung, Sanitär (m/w/d)
unbefristet
7 von insgesamt 15.000 neuen Boomtown-Jobs warten auf dich! Ist vielleicht noch nicht das Passende dabei? Melde dich gern bei uns, wir helfen?
In der zweiten Boomtown-Folge für das Zukunftsfeld Smart City berichten Oberbürgermeister Tobias Schick und Doreen Mohaupt, Dezernentin für Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt über die Zukunftsperspektiven der Boomtown. In dieser Woche erfährst du mehr über die größten Treiber im Strukturwandel der Lausitzer Modellstadt. Welche Standorte neben Bahnwerk, MUL-CT und LSP eine besondere Entwicklung erfahren werden und an welchen Stellschrauben parallel für Lebensqualität und Infrastruktur gearbeitet wird – wir nehmen dich mit auf eine Reise zu den Leuchtturmprojekten?
Schau' gleich mal rein – und folge unserem Youtube-Kanal, um kein weiteres Video zu verpassen!
➡ Jetzt Boomtown-Macher werden – Hier findest du die offenen Stellen: https://cottbus.de/jobs
➡ Besuche unsere Boomtown auch in Social Media und höre in unseren Podcast rein: www.linktr.ee/boomtown.cottbus
➡ Dein direkter Draht zur Boomtown: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Investitionsmittel von rund fünf Mrd. Euro für Strukturwandelprojekte werden die Stadt nachhaltig verändern. Zwei der großen Schwerpunkte, an denen die Stadtplaner derzeit unter Hochdruck arbeiten, stellen wir dir vor:
Die Innenstadt beleben und notwendige Anpassungen in den Stadtstrukturen vornehmen, gilt als wichtige Voraussetzung des Wandels. Denn Wachstum bringt Bedarfe im Wohnungsmarkt, in der Bildungsinfrastruktur, bei Mobilitätsangeboten, ebenso in Handel, Freizeit, Gastronomie, Kultur, Kunst und Grün mit sich. Die Aufgabe heißt nicht weniger, als eine Stadt neu zu denken – Traum eines jeden Stadtentwicklers.
Die Anforderungen an die Zukunft der Innenstadt bearbeiten zahlreiche Büros, Politik und Bürger*innen, Beteiligungen laufen.
Weitere Informationen findest du auf der Projektwebseite zum Innenstadtentwicklungskonzept: https://innenstadt-cottbus.de/innenstadtkonzept/
Die Cottbuser Spree ist Lebensader, Klimahelfer sowie Naherholungsziel. Um ihr volles Potenzial für die Zukunft zu heben, läuft derzeit die Studie „Stadt am Fluss“. Auch der Cottbuser Ostsee liegt dabei im Blickfeld. Verschieden große Maßnahmen wie beispielsweise Boote auf der Spree, SUP, Sportbox, Grillplätze, Badestelle/-n sind in Planung oder Umsetzung. Allesamt dienen der Lebensqualität in der Boomtown Cottbus – die sich weiter herausputzt um für Zuzug, Rückkehr oder vom Hierbleiben zu begeistern!
➡ Mit Swipokratie ist heute ganz frisch ein Beteiligungsverfahren gestartet, mit dem du selbst Einfluss auf die Entwicklungen an, in und auf der Spree nehmen kannst.
Hier mitmachen: https://cottbus.swipocratie.de/
➡ Auf der Projektwebseite https://cottbus-stadtentwicklung.de/spree/ erfährst du alle Details
Am morgigen Dienstag berichten die Dezernentin für Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt Doreen Mohaupt und Oberbürgermeister Tobias Schick in einer neuen Boomtown-Episode über wichtige Cottbuser Schlüsselvorhaben im Strukturwandel. Du willst selbst Hand anlegen? Dann werde #Boomtownmacher mit unseren smart Jobs am Donnerstag!
2024 wird wieder ein klasse Familien-Feriensommer! Garantiert mit dem Cottbuser FerienSpaßPass unter der Schirmherrschaft von Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chósebuz. In diesem Jahr ist ein neuer Vorteilspartner im Boot: Für Kinder bis 14 Jahren gibt es beim Kauf einer leckeren Kugel Eis eine weitere gratis dazu. Dank Anbietern in Teichland, Löschen (bei Drebkau), Spremberg, Lübben, Forst, Guben und Hoyerswerda lohnt sich der Ausflug ins Boomtown-Umland wie eh und je.
Deine Vorteile:
➡ Den FerienSpaßPass erhältst du bei allen Partnern und an folgenden Auslagestellen kostenfrei.
➡ Er kann für nur 1 Euro bei der Erstnutzung eines der Vorteilsangebote aktiviert werden
➡ Bei Nutzung aller Vorteile sind insgesamt über 80 Euro Ersparnis möglich.
➡ Zeitraum: 28. Juni bis 1. September 2024
Und jetzt: FerienSpaßPass holen und unvergessliche Erlebnisse sammeln! http://www.ferienspasspass.de/willkommen/
Im Lausebande Ferienmagazin findest du außerdem über 250 Familien-Ferientipps. Die Stadt Cottbus hilft mit einem Sommerferienkalender gegen Langeweile.
Wenn du auf Heimatbesuch bist und es ist zu schön, um wieder abzureisen: Wir unterstützen dein Ankommen in der Boomtown Cottbus - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!
Der Höhepunkt eines jeden Schuljahres steht an: die Brandenburger Sommerferien beginnen am kommenden Donnerstag, 18. Juli. Boomtown Cottbus wünscht allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern & Familien eine herrliche Ferienzeit!
Wunderbare Tipps im Videoformat für die bevorstehenden Wochen gibt es morgen unter dem Motto „Genuss für Leib & Seele“ . Günstige Optionen für bleibende Erlebnisse in der Boomtown-Region zeigen wir dir zum Ende der Woche!
Wie ein Willkommensruf klingt die Einladung des Staatstheaters in die bevorstehende Spielzeit. Nicht nur eingefleischte Theaterfans, auch Un- oder Kurzentschlossene dürften in der neuen Theatersaison wieder auf ihre Kosten kommen. Finde selbst heraus, wofür sich ein Besuch lohnt. Das Spielzeitheft kannst du hier digital durchstöbern:
https://www.staatstheater-cottbus.de/de/mediathek/spielzeitheft.html#swipebox-overlay
Unsere Highlights hier & in der Galerie:
➡ Sparten- und Programmvielfalt
16 Premieren in Schauspiel, Musiktheater und Ballett, zahlreiche Veranstaltungen der Reihen „Besonderes Format“ und „Spezial“, acht Philharmonische Konzerte sowie Sonderkonzerte – das sind die Highlights des Programms der Saison 24.25 am Staatstheater Cottbus. Dazu Wiederaufnahmen, Formate des Jungen Staatstheater, Gastspiele in Brandenburg, Konzerte in Branitz, die Eröffnungstage und die Walzernacht am Saisonende: insgesamt weit über 400 Veranstaltungen.
➡ Schwerpunkt Gemeinsamkeit
In diversen Sonderformaten liegt ein Schwerpunkt auf der Gemeinsamkeit und dem gemeinsamen Gespräch. Unter dem Label WIR SIND MEHR. WIR HABEN DIE WAHL lädt das Staatstheater Cottbus dazu ein, zusammenzukommen. Dazu hat unter anderem das Schauspielensemble das Format ANLÄSSE ZUM REDEN ÜBER DEMOKRATIE initiiert. Es ist der Versuch, angesichts der multiplen Krisen mit Blick auf die kommenden Wahlen zum Nachdenken zu kommen, sich zu informieren, gemeinsam, nicht allein zu sein.
➡ Nächste Generation Ballett
Die künstlerische Verantwortung der Ballettsparte ist an die nächste Generation übergegangen: Seit April 2024 teilen sich die Choreografin Inma López und der Tänzer Stefan Kulhawec die Leitung der Sparte. MIT HERZ UND VERSTAND heißt die erste Ballettpremiere unter ihrer Direktion nach dem umjubelten Start mit „Alma de la piel – Unter die Haut“. Der Titel kann auch als Grundsatz ihrer Leitungsarbeit verstanden werden.
➡ Musik, Musik & noch mehr Musik
Die beliebte Musiktheater-Sparte zeigt zahlreiche Opernpremieren, in denen die Held*innen um ihre Zukunft, um Entscheidungen an Weggabelungen, den Widerstand gegen Verführungen und falsche Hoffnungen ringen.
➡ Acht Philharmonische Konzerte
Mit Florence Price, Lili Boulanger, Dora Pejačević und Keiko Abe stellen GMD Alexander Merzyn und das Philharmonische Orchester vier bedeutende Komponistinnen aus Amerika, Europa und Asien vor. Dazu präsentieren sie Klassiker, Wieder- und Neuentdeckungen. Ein besonderes Highlight im Februar 2025 bildet die Uraufführung der Ersten Sinfonie von Marco Pütz, die er dem Philharmonischen Orchester gewidmet hat.
➡ Suitable for non-German speakers
At the Cottbus State Theatre no one has to miss out on exciting performances because they don't speak German. The offering is as diverse as the nationalities of the performers on and behind the stage. Look out for the note Suitable for non-German speakers in the program.
Name: Franziska Benack
Geburtsjahr, -ort: 1986 | Frankfurt (Oder)
Berufliches Zuhause: Co-Schauspieldirektorin und geschäftsführende Dramaturgin des Schauspiels am Staatstheater Cottbus
Hobbies: Lesen, Zeit an der Spree verbringen
Status: Zugezogene
Wir treffen Franziska Benack für unser Interview in der Theaterkantine. Schon in ihrer Kindheit hat sie in ähnlichen Orten sehr viel Zeit verbracht. Ein Engagement im Theater geht nicht nine to five, fünf Tage in der Woche. Ihr wurde die nötige Leidenschaft für das Arbeiten und Leben im Theater in die Wiege gelegt. Im Cottbuser Staatstheater engagiert sich die 38-Jährige bereits im vierten Jahr für die Dramaturgie im Schauspiel. Die studierte Theaterwissenschaftlerin leitet diese Sparte seit der Spielzeit 2022/23 im furiosen Trio mit den beiden Kollegen Armin Petras und Philipp Rosendahl. Welche Früchte dieses Zusammenspiel trägt, dürfte Cottbuser Theaterfans auch in der kommenden Spielzeit wieder erfreuen. Wir sprechen mit Franziska Benack über ihre lokalen Wurzeln, die Herangehensweise bei der Spielplanung und warum Probleme einer Stadt und deren Menschen dabei befruchtend sind. Natürlich verrät sie auch wieder ihren Lieblingsort in der Boomtown – diesmal noch ein echter Geheimtipp.
Welche Stationen haben dich nach Cottbus und ans Staatstheater geführt?
Meine Kindheit verbrachte ich oft in den Ferien in Cottbus, weil meine Großeltern, Cousinen und Cousins alle hier lebten. Eigentlich meine ganze Familie war in Cottbus, nur wir nicht. Daher kannte ich Cottbus – zumindest aus der Perspektive eines Kindes – schon recht gut. Vor allem Tierpark und Branitzer Park, nur das Theater war eher kein Ort meiner Cottbuser Kindheitserinnerungen. Geboren bin ich in Frankfurt an der Oder, den größten Teil meiner Kindheit verbrachte ich in Chemnitz. In Mainz lebten wir bis zu meinem Abitur, dann war ich ein Jahr in Frankfurt am Main. Zum Studium ging ich nach Leipzig. Anschließend hatte ich Jobs in Stuttgart, Bremen, Berlin und seit 2020 bin ich in Cottbus.
Wann hast du die Entscheidung getroffen, am Theater arbeiten zu wollen?
Tatsächlich schon sehr früh. Ich komme aus einer Theaterfamilie. Meine Mutter war Dramaturgin, mein Vater Bühnenmeister. Anders als mein acht Jahre älterer Bruder war ich schon immer fasziniert von dieser besonderen Welt. Theater geht ja von 8 bis 22 Uhr. Meine Eltern haben viel gearbeitet und uns natürlich immer mitgenommen. Ich durfte in der Requisite mitbasteln oder habe in der Kantine rumgehangen. Als ich später dann allerdings meinen Eltern mitteilte, dass ich Theaterwissenschaften studieren wollte, fragten sie beide, ob ich nichts aus ihren Fehlern gelernt hätte. Sie fanden es erstmal gar nicht toll. Das Studium an sich hat mich eher nicht so abgeholt, daher habe ich bereits ab dem 2. Semester im Leipziger Centraltheater gearbeitet. Ich fand Theater machen einfach sehr viel spannender als Theater lesen. Noch dazu waren wir der erste Bachelor-Jahrgang, da knirschte es noch hier und da.
Hattest du auf dem Wunschzettel, am Cottbuser Staatstheater zu arbeiten?
Das war eher ein sehr glücklicher Zufall, fühlte sich aber wie nach Hause kommen an. Mein Cousin, der Angler ist, meinte das sei wie bei den Lachsen, alle kommen sie nach Hause. Ich finde Cottbus ist eine wahnsinnig lebenswerte Stadt, auf vielen Ebenen. Es gibt natürlich auch viele Herausforderungen. Die sind aber ganz wichtige Inspiration für uns Theaterschaffende.
Wie gehst du konkret mit aktuellen Themen in deiner Arbeit um?
Man setzt immer bei aktuellen Themen und Sichtweisen an. Ich höre der Stadt zu, besonders den Stimmen, die zu leise sind. Dann fragt man sich, können sie auf der Bühne verstärkt werden. In meinem Blickfeld stehen die Erzählungen der Cottbuser*innen über die Welt oder sich selbst. Ein ganz großer Schwerpunkt ist beispielsweise der Strukturwandel, den wir erst in der letzten Spielzeit erfolgreich auf die Bühne projiziert haben. Aus solchen Narrativen eine Identität zu entwickeln, sehe ich als unsere Aufgabe.
Erzähl‘ bitte mehr über die Teamarbeit am Staatstheater!
Wir sind eine Dreier-Leitung und treffen alle Entscheidungen zusammen. So unterschiedlich, wie wir als Menschen sind, so verschieden sind auch unsere Perspektiven auf die Stadt. Bei der Erarbeitung eines Spielplans, werfen wir alle unsere Themen, Probleme und Lieben in einen Topf. Daraus stricken wir dann einen Spielplan. Es entstehen immer vier große und vier kleine Premieren pro Spielzeit. Ähnliche Vorgaben haben die anderen Sparten. Dabei wählen wir stets auch ein Stück, das auf dem Lehrplan steht. Die Mischung sollte einfach passen. Pro Spielzeit planen wir gerne auch einen Klassiker und ein besonders musikalisches Stück. Die Handschrift einzelner Stücke darf so divers wie möglich ausfallen, einfach um viel auszuprobieren und herauszufinden, was dem Publikum gefällt.
Welche besonderen Erfahrungen habt ihr über das Cottbuser Publikum gesammelt?
Ich mag an den Cottbuser*innen sehr, dass sie gerne und oft eine Meinung haben und diese auch kundtun. In Cottbus „gehört“ das Theater den Bürger*innen, es ist ja eben auch ein STADTtheater. Es fällt hier sehr viel leichter als andernorts sowohl die positive, als auch die negative Kritik abzufassen und das ist ja eine sehr wichtige Feedbackschleife um das Theater immer wieder anzupassen, neu zu probieren und weiter zu kommen. Es geht beim Kunst machen nicht darum es allen recht zu machen, aber Gesprächsanlässe zu schaffen und da ist es sehr wertvoll ein Gegenüber zu haben, das mit uns kommuniziert. Als besondere, Cottbus-spezifische Erfahrungen würde ich noch nennen: Dass Nacktheit das Publikum überraschend provoziert und wütend macht und dass ich immer wieder auf die Musikalität des Schauspielensembles angesprochen werde und sich unser Publikum NOCH mehr Musik im Schauspiel wünscht.
Neben der Direktheit der Menschen hier, welchen Ort in der Stadt kannst du neuen Cottbuser*innen empfehlen? Wo bist du am liebsten?
Ich mag alles südlich der Spreewehrmühle, natürlich das Theater und das „Rosa“ – ein noch junges Lokal an der Bahnhofsstraße. Dort gibt es u.a. Public Viewing, Filmabende und Volksküche, einfach toll!
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Unser Tipp:
Nach Jahrzehnten im Branitzer Park, findet das Eröffnungswochenende des Staatstheaters seit 2022 in der Kammerbühne sowie vor und im Großen Haus statt. Am letzten August-Wochenende beschließt das Theater auch dieses Jahr wieder offiziell seine Sommerpause. Highlights am Samstag, 31. August: Ponyreiten, Amateur-Streich-Orchester und das Pilotprojekt „Conduct us“. Highlights aus der kommenden Spielzeit 24/25 stellen wir dir am morgigen Donnerstag in einem kleinen Ausblick vor.
Das beliebte Eröffnungswochenende des Cottbuser Staatstheaters hält vom 30. August bis 1. September wieder Highlights für jeden Geschmack bereit. In den Spielstätten, auf dem Schillerplatz und im Branitzer Park können wilde Partys oder ausgelassenes Familienfest gefeiert, Picknick-Konzerten gelauscht, ausprobiert, mitgemacht oder Theater genossen werden. Viele Freunde und Partner des Theaters präsentieren sich am Samstag im und um das Große Haus – mit dabei die Wirtschaftsförderung Cottbus mit spannenden Angeboten rund um unsere Boomtown-Kampagne & den Startblock B2.
Das Eröffnungswochenende im Überblick:
➡ AUFTAKT-FETE mit BEST-OF JUKEBOX | Fr 30. Aug. 2024, 19.00 Uhr | Kammerbühne
➡ THEATER-STADT-FEST | Sa 31. Aug. 2024, ab 11.00 Uhr | am und im Großen Haus
➡ Saisoneröffnung auf der großen Bühne mit PENSION SCHÖLLER | Sa 31. Aug. 2024, 19.30 Uhr | Großes Haus
➡ KONZERT IM BRANITZER PARK | So 01. Sep. 2024, 17.00 Uhr | Open Air am Schloss Branitz (Eintritt frei)
Am Mittwoch dieser Woche lernst du mit Franziska Benack eine der Organisator*innen des THEATER-STADT-FESTES kennen. Welche Profession sie beim Staatstheater außerdem mit großer Leidenschaft bekleidet, wie ein Spielplan entsteht und was sie an Cottbuser*innen und in der Stadt besonders mag, verrät uns die Nicht-mehr-ganz-so-Neucottbuserin im Interview.
Triff‘ Franziska und uns beim Eröffnungswochenende des Staatstheaters! Auf welches Highlight freust du dich am meisten?