Innovation für Alltagselektronik - aus der Boomtown in die Welt

Florian Rost ist studierter Werkstoffwissenschaftler und spezialisiert auf Mikrosystemelektronik. So wissenschaftlich und wenig nahbar das klingt – extrem locker und entspannt kommt Florian daher. Auf leisen Sohlen (Socken!) treffen wir uns im gemeinsamen beruflichen Zuhause, im High-Tech-Gründungszentrum Startblock B2, für ein Gespräch. In die Heimat Cottbus zurückgekehrt aus Berlin, wirkt der Entwicklungsingenieur heute an seinem Arbeitsplatz daran mit, dass spezielle Alltagselektronik künftig noch kleiner, leichter und funktionaler daherkommt. Wie er dazu kam, was es mit Arioso („liedhaft“) auf sich hat und wie wir bald alle von seiner Arbeit profitieren, erfahren wir heute von dem 36-Jährigen.

Name: Florian Rost

Geburtsjahr/-ort: 1987 in Cottbus

Berufliches Zuhause: Entwicklungsingenieur bei Bosch Sensortec GmbH

Hobbies: Handwerken, Laufen, Volleyball & Paddeln

Status: Rückkehrer

 

Wieso bist du seinerzeit aus Cottbus weggegangen und viel wichtiger: weshalb zurückgekehrt?

Nach dem Abitur 2006 hatte ich mich für ein Studium der Werkstoffwissenschaften an der TU Berlin entschieden. Dort lebte ich insgesamt 11 Jahre, arbeitete seit 2013 bei der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der Mikrosystemelektronik.

Der Liebe wegen kam ich 2018 zurück in die Heimat, baute den Standort mit auf und blieb zunächst beschäftigt bei einer Zweigstelle des Fraunhofer IZMs in Cottbus. 2020 wechselte ich dann an den Lehrstuhl Flug-Triebwerksdesign der BTU Cottbus-Senftenberg.

Kommen wir zu dem wohlklingenden Wort „Arioso“: Welchen Zusammenhang gibt es hier?

Durch Zufall stieß ich auf die Fraunhofer-Ausgründung Arioso Systems, als sie Mitarbeiter in der Mikrosystemelektronik suchten. Ich bewarb mich und bekam die Stelle am Cottbuser Standort. Endlich konnte ich wieder in meinem Fachgebiet arbeiten. Bei Arioso haben wir Konzepte und erste Prototypen für Mikrolautsprecher aus 100 % Silizium für kabellose In-Ear-Geräte entwickelt– daher die Wahl des Namens mit der Bedeutung „liedhaft“.

Das erfolgreiche Startup mit zuletzt insgesamt 15 Mitarbeitern in Dresden und Cottbus wurde im Sommer 2022 von Bosch Sensortec GmbH aufgekauft. So kam ich also zu Bosch.

Mit Innovationen schwingt ja auch immer eine gewisse Geheimhaltung mit – was kannst du uns über deine Arbeit verraten. Wofür steht Bosch Sensortec?

Unser Fokus liegt auf der Forschung und Entwicklung energieeffizienter und kompakter Sensoren, um die Intelligenz der Endgeräte zu verbessern. Dadurch können beispielsweise "Hearables" in Zukunft dank intelligenter Mikrolautsprecher viele Funktionen heutiger Smartphones übernehmen und schließlich diese in das Ohr integrieren. Die erste Generation unserer Entwicklung wird in den kommenden Jahren auf den Markt kommen.

Entwicklungsingenieur und Mikrosystemelektronik – die Wenigsten haben hier sofort praktische Assoziationen. Was genau machst du also jeden Tag?

In Cottbus wird durch uns die akustische und mechanische sowie elektrische Funktionstüchtigkeit der Chips aus Dresden getestet. Solche Tests erfolgen an einer Art künstlichem Ohr. Je nach Messergebnissen wird die Entwicklung immer weiter verfeinert. Das bedeutet auch, 80 bis 90 % der Forschung sind „Ausprobieren“. Man findet immer nur heraus, was nicht funktioniert – nach dem Ausschlussverfahren Trial & Error.

Der Kreislauf beginnt stets mit einer Idee, dann folgen drei Monate Berechnung, nach sechs Monaten erhalten wir den hergestellten Chip aus dem Reinraum und bauen ihn in ein Gehäuse. Nach etwa einem Jahr und vielen Tests erfahren wir schließlich, wie erfolgreich die Idee war. Dank hervorragender Strukturen bei Bosch Sensortec kommen wir aber gut voran.

Das klingt nach hohem Aufwand und viel Manpower. Welche Wachstumsambitionen hat der Cottbuser Standort von Bosch Sensortec?

Um das bestehende Team zu erweitern, hat Bosch Sensortec bereits weitere Stellen in Cottbus ausgeschrieben und sucht Ingenieure und Wissenschaftler für Schaltungsdesign, Systemintegration, Charakterisierung und Datenanalyse für MEMS-Mikrolautsprecher. Gut passen würden Studienabgänger der Elektrotechnik und der Physik, z.B. der BTU Cottbus-Senftenberg.

Abschließend wie gewohnt die Frage: Wo in der Boomtown bist du besonders gern unterwegs?

Persönlich finde ich einen Besuch im Tierpark toll für Familien mit Kindern. Dort gibt es immer wieder Neues zu entdecken – wie aktuell das Elefantenhaus.

Wir bedanken uns für das Gespräch.Das Interview führte Solveig Schaal.

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Hier geht es zur Unternehmensseite: bosch-sensortec.com

Zum Hintergrund:

Bosch Sensortec, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH, entwickelt und vertreibt ein breites Portfolio an mikroelektromechanischen Systemen (MEMS) Sensoren und -Lösungen für verschiedene Anwendungen der Unterhaltungselektronik, wie z.B. Smartphones, Tablets, Wearables, Hearables, Smart Home und IoT-Anwendungen. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette für innovative MEMS-Technologie ab, einschließlich Sensorsysteme mit Hard- und Softwareentwicklung.

 

Aktuelle Stellenangebote am Standort Cottbus:

Working student Integrated Circuit Design (f/m/div.)

System Integration and Test Manager for Audio MEMS (f/m/div.)

Analog ASIC Designer (f/m/div)

ASIC Digital Designer (f/m/div)

Test Engineer for ASIC Development (f/m/div)

Test Engineer for Characterization and Qualification of MEMS Actuators (f/m/div.)Test Engineer for Characterization and Qualification of MEMS Actuators (f/m/div.)

 

Eine Stadt macht sich auf den Weg: Cottbus ist Mittelpunkt und Motor der Lausitz, Europas Modellregion für den dynamischen Wandel von der fossilen Ära hin zu Wissen, Technologie und neuer Energie.

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