“Ich will mithelfen, Cottbus noch lebens- und liebenswerter zu machen“
Name: Janine Beuthner
Geburtsjahr, -ort: 1979 | Cottbus
Berufliches Zuhause: Geschäftsstellenleiterin Stadtmarketingverband Cottbus e.V.
Hobbies: Fahrradfahren, Kochen & gutes Essen, Wein und Urlaubsreiseplanen
Status: Rückkehrerin
Humor, Charisma und eine ordentliche Prise Heimatpower – Janine Beuthner versprüht reichlich Enthusiasmus und Cottbus-Vibes. Zurückgespült aus Berlin, zieht sie nach ihrer Rückkehr in die angestammte Heimat Cottbus gleich das passende Format an Land: Sie verantwortet als „Head Of Stadtmarketingverband“ die Neuauflage des Willkommensfestes „KLĔB A SOL“, das im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Am Donnerstag, 22. Mai, werden vor allem Studierende angesprochen, um ihnen die Innenstadt noch schmackhafter zu machen. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Akteuren unserer Boomtown nimmt Janine die Herausforderung an und gestaltet in wenigen Wochen eines der Highlights im Jahreskalender der zweisprachigen Stadt neu. Brot und Salz (auf sorbisch KLĔB A SOL) als althergebrachter Willkommensgruß soll – modern interpretiert und im farbenfrohen Rahmen – alle Menschen dieser Stadt zusammenführen. Jung und alt, neu und traditionell, national wie international: wie sie alle auf dem Stadthallenvorplatz willkommen geheißen werden, und welche Wünsche Janine mit dem Format verbindet, erfährst du im Boomtown-Interview. Lern‘ sie näher kennen und verpass‘ auf keinen Fall ihren Newbie-Tipp zum Cottbuser Lieblingsort!
Willkommen zurück in Cottbus, Janine! Nimm‘ uns doch mal mit: Wann hast du gespürt, dass jetzt der richtige Moment ist, um in die Heimat zurückzukehren?
Ich verließ Cottbus direkt nach dem Abi – wie so viele in dem Alter: Raus in die große, weite Welt! Vor ein paar Jahren bin ich dann aus familiären Gründen wieder oft und regelmäßig hier gewesen und habe dabei eine ganz neue Seite an Cottbus entdeckt. Die Stadt hat sich richtig gemacht! Ich hab gemerkt: Hey, das ist doch eigentlich ein guter Ort zum Leben. Und dann kam, wie das Leben so spielt, der Zufall um die Ecke. Mein Mann entdeckte die Stellenanzeige für die Leitung des Stadtmarketingverbandes. Ich habe mich sofort wiedergefunden. Tja, und so bin ich wieder hier gelandet – zurück in Cottbus, wo alles angefangen hat.
Was hat dir in der Zeit fern von Cottbus vielleicht gefehlt — und worauf hast du dich bei der Rückkehr am meisten gefreut?
Ganz ehrlich? Gefehlt hat mir nichts. Aber als die Entscheidung für den Job und für Cottbus gefallen war, da kam Vorfreude auf. Ich habe mich darauf gefreut, zurückzukehren und die Stadt als Bewohnerin für mich zu entdecken. Die kurzen Wege in Cottbus – egal ob zu Fuß oder mit dem Rad – sind einfach perfekt. Man ist schnell in der Natur, am Lieblingssee oder auch mal eben für einen Kaffee mit Freunden in der Stadt. Es sind die kleinen Dinge, die das Leben hier so angenehm machen: Die Möglichkeit, spontan ins Theater zu gehen, ins Kino, ins Restaurant oder eine Bar – ohne ewig lange Anfahrtswege. Und was mich wirklich überrascht hat: Wie viele tolle Events und Feste es in und um Cottbus gibt, besonders im Sommer. Es ist einfach das Lebensgefühl, das mir hier gefällt: die Mischung aus urbanem Angebot und der Nähe zur Natur – und das alles ohne den Stress einer Großstadt.
Du bringst sicher spannende Erfahrungen mit aus anderen Städten oder Stationen. Was davon möchtest du jetzt ganz bewusst hier in Cottbus einbringen?
Was ich zum Beispiel besonders schätze, ist gelebtes Kiezleben. Cottbus ist nicht nur Altmarkt und Stadtpromenade – Cottbus ist Sandow, Ströbitz, Sachsendorf, Merzdorf, Dissenchen, Spremberger Vorstadt, um nur einige Ortsteile zu nennen. Ich fände es großartig, wenn man dieses Potenzial noch stärker hervorheben und unsere „Kieze“ noch sichtbarer machen könnte. Auch die Spree hat riesiges Potenzial – sie fließt mitten durch unsere Stadt und ich freue mich, wenn wir es schaffen, sie noch mehr ins aktive Leben von Cottbusern und Gästen einzubinden. Und was mir persönlich auffällt, auch im Vergleich zu anderen Städten: Trinkbrunnen! Zwei gibt’s ja bereits – das ist ein super Anfang. Ich hoffe, da kommt noch der ein oder andere hinzu. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch ein schönes Zeichen dafür, dass eine Stadt sich um ihre Menschen kümmert. Ich weiß, vieles davon ist längst in Planung oder angestoßen – umso schöner, wenn ich hier und da mithelfen kann, Cottbus gemeinsam noch lebens- und liebenswerter zu machen.
Nun leitest du den Stadtmarketingverband. Wenn du an den Start denkst: Was ist deine größte Motivation bei dieser neuen Aufgabe?
Mich reizt die Vorstellung, etwas Sinnvolles zu tun, dann eine Aufgabe, bei der ich meine 20 Jahre plus Berufserfahrung einbringen kann und noch viel Neues lerne. Als ich die Stellenausschreibung gelesen habe, dachte ich sofort: Das passt. Das ist das, was ich machen will. Was mich dabei besonders motiviert: die Chance, Teil eines großen Veränderungsprozesses zu sein. Der Strukturwandel bringt enorme Dynamik in die Region – und ich möchte mitgestalten, wie wir Cottbus nach innen und außen präsentieren. Mein Ziel: Jede und jeder, egal ob hier geboren oder neu dazugekommen, soll stolz auf seine Stadt sein und sich Cottbus verbunden fühlen.
Mit der Willkommensparty „Kleb A Sol“ am 22. Mai auf dem Stadthallenvorplatz (der Stadtmarketingverband ist u. a. Veranstalter) setzt du gleich ein erstes Zeichen: Studierende aus aller Welt, Rückkehrer, Neulinge und Cottbuser — alle sind eingeladen. Warum liegt dir gerade dieses Format so am Herzen und was zeichnet es aus?
Als jemand, der nach längerer Zeit wieder nach Cottbus zurückgekehrt ist, weiß ich, wie wichtig es ist, sich in einer Stadt zuhause zu fühlen. Und für alle, die aus anderen Städten oder Ländern hierherkommen, soll KLĔB A SOL ein erstes Gefühl davon vermitteln. Es geht darum, eine emotionale Verbindung zu schaffen, dass jeder, der hier ankommt, das Gefühl hat: „Ja, hier will ich bleiben. Hier gehöre ich hin.“ Und als Marketingmensch finde ich die Idee genial: den traditionellen Willkommensgruß „Brot und Salz“, auf Sorbisch „KLĔB A SOL“, als Namen für eine Willkommensparty zu wählen – das passt einfach perfekt zu Cottbus! Die Party wird ein schöner Nachmittag für alle – mit Musik, Begegnungen und Mitmachaktionen für Jung und Alt. Es geht darum Spaß zu haben und gemeinsam die Stadt zu erleben. Die Eventorganisation war eine echte Herausforderung für mich – direkt ein so großes Herzensprojekt der Stadt zu übernehmen, hat mir Respekt abverlangt und tut es immer noch. Aber zum Glück hatte ich Unterstützung von einem großartigen Team aus lokalen Organisationen, Institutionen und der Stadt. Gemeinsam haben wir ein richtig tolles Event auf die Beine gestellt. Also, kommt vorbei und erlebt Cottbus!
Wie siehst du die Rolle junger Menschen und Zugezogener in der Zukunft unserer Stadt?
Ich denke, eine lebendige Stadt braucht eine gut gemischte Gesellschaft – junge Leute, Zugezogene, aber auch die, die schon immer hier sind. Nur so kann eine Stadt wachsen und sich weiterentwickeln. Junge Menschen und neue Gesichter bringen frische Impulse und Offenheit, die der Stadt gut tun. Aber genauso wichtig sind die, die hier aufgewachsen sind, hier leben und der Stadt mit ihren Erfahrungen und Geschichten ihr Gesicht geben. Für mich ist es genau dieser Mix, der eine Stadt zu einem lebenswerten Ort macht. Und ich glaube, Cottbus hat alle Chancen und Voraussetzungen, genau dieser Ort zu sein.
Viele überlegen ja noch: Komme ich zurück? Ziehe ich her? Was würdest du diesen Menschen sagen, aus deiner ganz persönlichen Erfahrung?
Ich muss da an einen Kollegen denken, der neulich in einem Gespräch gesagt hat: ‚Cottbus ist gerade der Ort, an dem Zukunft gemacht wird. Wer nicht nur träumen, sondern auch richtig was bewegen will, der soll nach Cottbus kommen.‘ Ich dachte: Genau, besser hätte ich es auch nicht sagen können. Dazu hat Cottbus einfach vieles, was eine Stadt lebenswert macht – kurze Wege, eine gute Anbindung an die Umgebung, die Natur vor der Tür und eine coole Kulturszene. Da braucht es nicht viele Argumente mehr, oder? Falls das noch nicht reicht, einfach mal meinen Mann fragen. Der kommt ursprünglich aus Baden-Württemberg und ist begeisterter Neu-Cottbuser!
Und zum Schluss: Wenn du jemandem Cottbus schmackhaft machen wolltest — welcher Ort ist dein Geheimtipp? Wo zeigt sich für dich das echte Cottbus-Gefühl?
Eine echte Neuentdeckung für mich war die Weinfreundin Vinothek – wahrscheinlich rollen jetzt alle alteingesessenen Cottbuser mit den Augen. ?
Aber für mich war das wirklich ein kleiner Überraschungsmoment: Die Ecke kannte ich so noch gar nicht und die Weinbar hat mich sofort begeistert – tolle Atmosphäre, super Auswahl und richtig netter Service. Für mich definitiv ein Ort mit echtem Cottbus-Gefühl! Und wenn ich noch was nachlegen darf: Das Radwegenetz in und um Cottbus ist wirklich beeindruckend. Man ist ruckzuck draußen in der Natur und das fühlt sich dann fast immer wie Urlaub an.
Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.
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Alle Infos zum Event mit Live-Musik, Begegnungsmeile, Tischkickerturnier & ganz viel Willkommensgefühl hier auf unserer Seite.
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➡ 22. Mai | Stadthallenvorplatz Cottbus | 15–20 Uhr